Am vergangenen Samstag versammelten sich rund 150 Radfahrende im Kurgarten in Salzburg, um an der „Kidical Mass“ teilzunehmen. Eltern und Kinder forderten gemeinsam sichere Radwege und autofreie Zonen im Umfeld von Schulen. Diese Radparade, organisiert von der Radlobby Salzburg, machte auf Lücken im städtischen Radnetz aufmerksam und betonte die Notwendigkeit kinderfreundlicher Infrastruktur.
Wichtige Punkte
- Rund 150 Teilnehmende forderten sichere Radwege und Schulstraßen.
- Die Demonstration fand mit Polizeibegleitung statt und dauerte eine Stunde.
- Die Radlobby Salzburg kritisiert das unvollständige Radnetzwerk.
- Forderungen umfassen 30er-Zonen und abgetrennte Radwege in Schulnähe.
- Ein kürzlicher tödlicher Fahrradunfall unterstreicht die Dringlichkeit der Anliegen.
Forderung nach kinderfreundlichen Radrouten
Die „Kidical Mass“ ist eine Bewegung, die sich für sichere und kinderfreundliche Radwege einsetzt. In Salzburg startete die diesjährige Parade im Kurgarten und führte unter Polizeibegleitung durch die Stadt. Die Straßen waren für die Dauer der Demonstration gesperrt, um den Teilnehmenden eine sichere Fahrt zu ermöglichen. Die Aktion dauerte etwa eine Stunde.
Ziel der Veranstaltung war es, auf die Situation von Kindern im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Viele Eltern äußerten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg und im Alltag. Sie fordern eine Verbesserung der Infrastruktur, die es Kindern erlaubt, sicher und selbstständig mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Faktencheck
- Teilnehmerzahl: Rund 150 Radfahrende nahmen an der "Kidical Mass" teil.
- Dauer der Parade: Die Demonstration dauerte etwa eine Stunde.
- Polizeibegleitung: Die gesamte Route wurde von der Polizei gesichert.
- Startpunkt: Kurgarten in der Landeshauptstadt Salzburg.
Harald Gaukel zur Situation in Salzburg
Harald Gaukel, Obmann der Radlobby Salzburg und Mitorganisator der „Kidical Mass“, betonte die Wichtigkeit der Initiative. Er setzt sich seit Langem für sichere Straßen für Kinder ein. Laut Gaukel ist das Radwegenetz in Salzburg noch unvollständig und weist viele Lücken auf. Dies mache das Radfahren für Kinder besonders gefährlich.
"Radfahren in der Stadt soll für alle sicher sein. Kinder sind die verletzlichste Gruppe im Straßenverkehr. Wenn das Radfahren für Kinder sicher ist, ist es für alle sicher", so Gaukel im Gespräch mit SALZBURG24.
Diese Aussage unterstreicht die zentrale Botschaft der Demonstration: Verbesserungen für Kinder kommen der gesamten Bevölkerung zugute. Eine sichere Radinfrastruktur fördert nicht nur die Gesundheit und Unabhängigkeit junger Menschen, sondern trägt auch zur Reduzierung des Autoverkehrs und zur Verbesserung der Luftqualität bei.
Forderungen an die Politik: Mehr Sicherheit für die Kleinsten
Die Radlobby Salzburg richtet konkrete Forderungen an die Politik. Im Fokus stehen Maßnahmen im Umfeld von Schulen und Kindergärten. Dazu gehören die Einrichtung von mehr 30er-Zonen und die Schaffung von abgetrennten Radwegen. Diese Maßnahmen sollen das Risiko für Kinder im Straßenverkehr deutlich senken.
Harald Gaukel weist darauf hin, dass die Perspektive von Eltern bei der Verkehrsplanung oft zu kurz kommt. "Denn wer selber Kinder hat, der weiß, dass auf die Kleinsten nicht immer Rücksicht genommen wird", erklärte der Obmann der Salzburger Radlobby. Diese fehlende Rücksichtnahme führe zu gefährlichen Situationen, die durch entsprechende Infrastruktur vermieden werden könnten.
Hintergrund: Verkehrssicherheit in Salzburg
Mitte September ereignete sich in der Landeshauptstadt ein tragischer Unfall. Eine 23-jährige Eiskunstläuferin kam dabei ums Leben, als sie mit einem Lkw kollidierte. Dieser Vorfall hat die Diskussion um die Radverkehrssicherheit in Salzburg erneut angefacht und die Forderungen der Radlobby verstärkt. Unfälle wie dieser zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Sicherheit für alle Radfahrenden zu verbessern.
Gaukel äußerte sich verärgert über die mangelnde Prävention: "Leider muss immer etwas Schlimmes passieren, damit Maßnahmen ergriffen werden." Diese Aussage spiegelt die Frustration vieler Bürger wider, die sich schon länger für Verbesserungen einsetzen.
Langfristige Ziele für ein besseres Radnetz
Die Radlobby Salzburg sieht die „Kidical Mass“ als einen wichtigen Schritt, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines umfassenden und sicheren Radwegenetzes zu schärfen. Die Organisation plant weiterhin, Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben, um konkrete Veränderungen herbeizuführen. Dazu gehören auch regelmäßige Aktionen und der Dialog mit Stadt- und Landesverwaltung.
Ein gut ausgebautes Radnetz würde nicht nur Kindern und Familien zugutekommen, sondern auch dazu beitragen, den Verkehr in Salzburg zu entlasten und die Umwelt zu schützen. Der Ausbau der Radinfrastruktur wird als ein zentrales Element einer modernen und nachhaltigen Stadtentwicklung betrachtet. Die Forderungen der "Kidical Mass" sind somit Teil einer breiteren Vision für eine lebenswertere Stadt.
Internationale Bewegung für sichere Schulwege
Die "Kidical Mass" ist keine rein Salzburger Initiative. Sie ist Teil einer internationalen Bewegung, die in vielen Städten weltweit stattfindet. Ziel ist es, Kindern die Möglichkeit zu geben, sicher und eigenständig mit dem Fahrrad zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten zu fahren. In vielen europäischen Städten gibt es bereits erfolgreiche Beispiele für kinderfreundliche Radinfrastruktur und autofreie Schulzonen.
Diese Beispiele zeigen, dass eine Umgestaltung des städtischen Raums zugunsten von Radfahrenden und Fußgängern möglich ist. Salzburg könnte von diesen Erfahrungen profitieren und eine Vorreiterrolle in Österreich einnehmen. Die Forderungen der "Kidical Mass" spiegeln somit einen globalen Trend wider, der auf mehr Lebensqualität und Sicherheit in Städten abzielt.





