Die Stadt Salzburg hat eine Anpassung der Tarife für den öffentlichen Busverkehr beschlossen, die ab 2026 in Kraft treten wird. Während die Preise für Einzelfahrten, Wochen- und Monatskarten moderat steigen, wird gleichzeitig das Angebot auf der beliebten Gaisberg-Linie 151 deutlich erweitert. Die Entscheidung führte zu einer lebhaften Debatte im Gemeinderat.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 2026 steigen die Preise für Busfahrkarten in Salzburg.
- Ein Einzelticket kostet dann 3,10 Euro statt wie bisher 3,00 Euro.
- Die Buslinie 151 zum Gaisberg verkehrt zukünftig an Wochenenden im 30-Minuten-Takt.
- Die Entscheidung wurde vom Gemeinderat gegen die Stimmen von ÖVP und FPÖ getroffen.
Tarifanpassung im Detail ab 2026
Fahrgäste der öffentlichen Busse in Salzburg müssen sich ab dem Jahr 2026 auf neue Preise einstellen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung eine Erhöhung der Tarife für die von Albus und Obus betriebenen Linien beschlossen. Die Anpassung betrifft verschiedene Ticketarten und soll gestiegene Betriebskosten decken.
Die auffälligste Änderung betrifft das Einzelticket. Der Preis für eine einzelne Fahrt wird von 3,00 Euro auf 3,10 Euro angehoben. Dies entspricht einer Erhöhung um 10 Cent. Auch Inhaber von Zeitkarten werden die Anpassung spüren.
Die neuen Bustarife im Überblick
- Einzelticket: 3,10 Euro (bisher 3,00 Euro)
- Wochenkarte: Erhöhung um 1,00 Euro
- Monatskarte: Erhöhung um 3,00 Euro
Diese Änderungen treten mit Beginn des Jahres 2026 in Kraft.
Die Stadtverwaltung argumentiert, dass diese moderate Erhöhung notwendig sei, um die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs langfristig zu sichern und notwendige Investitionen in die Infrastruktur zu tätigen. Faktoren wie gestiegene Energiepreise und Personalkosten spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Politische Diskussion um die Preiserhöhung
Die Entscheidung für die neuen Tarife fiel nicht einstimmig. Im Salzburger Gemeinderat stimmten die Fraktionen von ÖVP und FPÖ gegen den Antrag. Sie äußerten Bedenken, dass höhere Preise die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs mindern und Pendler zusätzlich belasten könnten.
Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) verteidigte den Beschluss und wies auf das Abstimmungsverhalten in der Vergangenheit hin. Er merkte an, dass die ÖVP unter der Führung des früheren Bürgermeisters Harald Preuner ähnlichen Tariferhöhungen zugestimmt hatte.
„Interessant, dass die ÖVP in den vergangenen acht Jahren bei Tariferhöhungen unter ÖVP-Bürgermeister Preuner immer dafür gestimmt hat“, so Bürgermeister Bernhard Auinger während der Debatte im Gemeinderat.
Diese Aussage unterstreicht die politischen Spannungen, die das Thema Mobilität in der Stadt Salzburg regelmäßig begleiten. Die Koalition aus SPÖ, Bürgerliste und NEOS setzte die Maßnahme letztlich mit ihrer Mehrheit durch. Die Debatte zeigt, wie schwierig der Spagat zwischen Finanzierbarkeit und leistbarer Mobilität für die Politik ist.
Der Salzburger Gemeinderat
Der Gemeinderat ist das höchste politische Gremium der Stadt Salzburg. Er besteht aus 40 Mitgliedern, die alle fünf Jahre gewählt werden. Seine Zuständigkeiten umfassen unter anderem die Beschlussfassung über den städtischen Haushalt, die Stadtplanung und eben auch die Festlegung von Tarifen für städtische Dienstleistungen wie den öffentlichen Nahverkehr.
Gute Nachrichten für Ausflügler: Gaisberg-Bus fährt öfter
Trotz der Preisanpassung gibt es auch eine positive Entwicklung für die Fahrgäste. Die Buslinie 151, die vom Mirabellplatz auf den beliebten Hausberg Gaisberg fährt, wird ihr Angebot deutlich ausbauen. Diese Linie hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt und wird von Einheimischen wie Touristen stark genutzt.
Der neue Fahrplan der Linie 151
Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, wird die Taktung der Linie 151 erhöht. Der neue Fahrplan sieht folgende Verbesserungen vor:
- An Wochenenden und Feiertagen: Der Bus wird im 30-Minuten-Takt verkehren. Dies ist eine Verdoppelung der Frequenz und soll Wartezeiten reduzieren und Überfüllung vermeiden.
- Unter der Woche (Montag bis Freitag): Der Bus fährt künftig im 60-Minuten-Takt.
Diese Maßnahme soll den Gaisberg als Naherholungsgebiet noch besser erreichbar machen und gleichzeitig den Individualverkehr auf der Gaisbergstraße reduzieren. Der Ausbau der Linie ist ein klares Bekenntnis der Stadt zur Förderung nachhaltiger Mobilitätskonzepte im Freizeitbereich.
Hintergründe und Ausblick
Die gleichzeitige Ankündigung von Preiserhöhungen und Angebotsverbesserungen spiegelt die komplexe Situation im öffentlichen Nahverkehr wider. Einerseits müssen Verkehrsbetriebe wirtschaftlich arbeiten und auf Kostensteigerungen reagieren. Andererseits ist ein attraktives Angebot entscheidend, um mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn zu bewegen.
Die Tarifanpassung von durchschnittlich rund 3 bis 5 Prozent liegt im Bereich der allgemeinen Inflationsrate und wird von Experten als moderat eingestuft. Die Stadt Salzburg investiert die zusätzlichen Einnahmen nach eigenen Angaben direkt wieder in den Erhalt und den Ausbau des Netzes. Langfristiges Ziel bleibt es, den öffentlichen Verkehr als Rückgrat der städtischen Mobilität weiter zu stärken.
Für die Fahrgäste bedeutet die Entscheidung eine leichte finanzielle Mehrbelastung. Im Gegenzug profitieren sie jedoch von Verbesserungen wie dem dichteren Takt der Gaisberg-Linie. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Maßnahmen auf die Fahrgastzahlen auswirken und welche weiteren Schritte die Stadt in den kommenden Jahren zur Gestaltung der Mobilitätswende setzen wird.





