Die Salzburger Polizei hat am vergangenen Wochenende zwei extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen aufgedeckt. In Wals-Siezenheim wurde ein Fahrer mit fast 100 km/h in einer 50er-Zone gemessen. Im Stadtteil Maxglan stoppten Beamte einen Lenker, der mit 125 km/h unterwegs war. Beiden Fahrern wurde der Führerschein sofort abgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 57-jähriger Steirer wurde in Wals mit 97 km/h statt der erlaubten 50 km/h erwischt.
- In Salzburg-Maxglan fuhr ein 29-Jähriger mit 125 km/h durch eine 50er-Zone.
- Beide Vorfälle führten zur sofortigen Abnahme des Führerscheins.
- Den Fahrern drohen hohe Geldstrafen und lange Fahrverbote.
Erhebliches Risiko im Ortsgebiet von Wals
Am Sonntagabend fiel einer Polizeistreife in Wals-Siezenheim im Flachgau ein Autofahrer durch seine hohe Geschwindigkeit auf. Die Messung bestätigte den Verdacht: Der 57-jährige Mann aus der Steiermark war mit 97 km/h unterwegs, obwohl auf diesem Abschnitt nur 50 km/h erlaubt sind. Die Überschreitung betrug somit 47 km/h.
Die Beamten hielten den Fahrer umgehend an und konfrontierten ihn mit dem Messergebnis. Aufgrund der massiven Überschreitung wurde ihm der Führerschein an Ort und Stelle vorläufig abgenommen. Laut Polizeibericht muss der Mann nun mit einer Anzeige bei der zuständigen Verwaltungsbehörde rechnen.
Faktencheck: Anhalteweg bei überhöhter Geschwindigkeit
Die Gefahr durch Raserei wird oft unterschätzt. Der Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt, verlängert sich bei höherer Geschwindigkeit exponentiell.
- Bei 50 km/h: Der Anhalteweg beträgt auf trockener Fahrbahn etwa 28 Meter.
- Bei 97 km/h: Der Anhalteweg verlängert sich auf rund 76 Meter – fast die Länge eines Fußballfeldes.
Diese Distanz macht ein rechtzeitiges Anhalten vor einem plötzlichen Hindernis, wie einem Kind auf der Straße, praktisch unmöglich.
Extreme Raserei auf der Innsbrucker Bundesstraße
Ein noch drastischerer Fall ereignete sich bereits am Samstagabend im Salzburger Stadtteil Maxglan. Auf der Innsbrucker Bundesstraße, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, wurde ein 29-jähriger Autofahrer von der Polizei gestoppt. Die Geschwindigkeitsmessung ergab einen Wert von 125 km/h.
Auf diesem Teilstück der Bundesstraße gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Der junge Mann war somit um 75 km/h zu schnell unterwegs. Auch in diesem Fall wurde der Führerschein sofort eingezogen. Die Polizei beschreibt das Verhalten des Fahrers als extrem rücksichtslos und gefährlich.
Konsequenzen für die Fahrer
Beide Fahrer müssen mit empfindlichen Strafen rechnen. Die österreichische Straßenverkehrsordnung sieht für derartige Vergehen harte Sanktionen vor. Die genaue Höhe der Strafe wird von der Verwaltungsbehörde im jeweiligen Verfahren festgelegt.
Experten weisen darauf hin, dass solche Geschwindigkeiten im Ortsgebiet nicht nur ein Kavaliersdelikt sind, sondern eine bewusste Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer darstellen. Die Polizei kündigte an, die Kontrollen im gesamten Bundesland weiterhin konsequent durchzuführen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Rechtliche Einordnung: Was droht bei extremen Geschwindigkeitsüberschreitungen?
In Österreich gelten seit einigen Jahren verschärfte Gesetze gegen Raserei. Überschreitungen von mehr als 40 km/h im Ortsgebiet führen zu einem Strafrahmen von 150 bis 5.000 Euro und einem Führerscheinentzug von mindestens zwei Wochen. Bei einer Überschreitung von mehr als 70 km/h, wie im Fall des 29-Jährigen, kann der Führerschein für mindestens drei Monate entzogen werden. Wiederholungstätern drohen noch härtere Strafen, bis hin zur dauerhaften Entziehung der Lenkberechtigung.
Polizei appelliert an die Vernunft der Autofahrer
Die Landespolizeidirektion Salzburg nimmt diese Vorfälle zum Anlass, erneut an die Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer zu appellieren. Ein Sprecher der Verkehrsabteilung betonte in einer Aussendung: „Geschwindigkeitsbegrenzungen, insbesondere im Ortsgebiet, dienen dem Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer. Jeder Kilometer pro Stunde zu viel erhöht das Risiko schwerer oder tödlicher Unfälle.“
„Solche Geschwindigkeiten sind im städtischen Bereich absolut inakzeptabel. Die Fahrer setzen nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von Fußgängern, Radfahrern und anderen Autofahrern aufs Spiel.“ - Auszug aus der polizeilichen Mitteilung
Die beiden Fälle vom Wochenende zeigen, dass überhöhte Geschwindigkeit weiterhin eine der Hauptunfallursachen ist. Die Polizei wird ihre Schwerpunktaktionen fortsetzen, um Raser aus dem Verkehr zu ziehen und die Sicherheit auf Salzburgs Straßen zu gewährleisten. Die angezeigten Fahrer müssen sich nun einem Verwaltungsverfahren stellen, das über die endgültige Dauer des Führerscheinentzugs und die Höhe der Geldstrafe entscheidet.





