In der Gemeinde Grödig im Flachgau fand eine besondere Veranstaltung statt, die zwei wichtige lokale Traditionen vereinte. Das alljährliche Rupertisingen in St. Leonhard bot den feierlichen Rahmen für das 35-jährige Gründungsjubiläum der St. Leonharder Trachtenfrauen. Der Abend war geprägt von volksmusikalischer Darbietung, feierlichen Ansprachen und einer Modenschau, die die Vielfalt der regionalen Trachtenkultur präsentierte.
Die wichtigsten Informationen
- Doppelte Feier: Das traditionelle Rupertisingen wurde mit dem 35-jährigen Jubiläum der St. Leonharder Trachtenfrauen kombiniert.
- Veranstaltungsort: Die Feierlichkeiten fanden in St. Leonhard, einem Ortsteil der Gemeinde Grödig im Flachgau, statt.
- Kulturelles Programm: Mehrere Volksmusikgruppen gestalteten den musikalischen Teil des Abends.
- Besonderer Höhepunkt: Eine Trachtenmodenschau zeigte die Vielfalt und Schönheit der regionalen Gewänder.
Ein Jubiläum im Zeichen der Tradition
Das 35-jährige Bestehen einer Organisation ist ein bedeutender Meilenstein. Für die St. Leonharder Trachtenfrauen markiert dieses Jubiläum mehr als drei Jahrzehnte engagierter Arbeit zur Pflege und Erhaltung des lokalen Brauchtums. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionelle Kleidung der Region nicht nur zu bewahren, sondern sie auch im öffentlichen Leben sichtbar zu machen und das Wissen darüber an die nächste Generation weiterzugeben.
Die Feierlichkeiten am 21. September 2025 waren daher nicht nur ein Fest für die Mitglieder, sondern auch eine Anerkennung ihrer wichtigen kulturellen Arbeit für die gesamte Gemeinde Grödig. In mehreren Ansprachen wurde die Bedeutung des Vereins für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Identität der Region gewürdigt.
Was sind Trachtenfrauen?
Trachtenvereine und speziell Frauengruppen innerhalb dieser Vereine spielen eine zentrale Rolle bei der Bewahrung des kulturellen Erbes in vielen Teilen Österreichs. Ihre Aufgaben umfassen oft die Instandhaltung und Neuanfertigung von Trachten nach historischen Vorbildern, die Organisation von Festen und Umzügen sowie die Weitergabe von traditionellen Handwerkstechniken wie Sticken oder Nähen.
35 Jahre Engagement für die Gemeinschaft
Seit ihrer Gründung haben die St. Leonharder Trachtenfrauen unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Sie sind bei kirchlichen Festen, lokalen Feierlichkeiten und überregionalen Treffen präsent und repräsentieren ihre Heimatgemeinde. Ihre Tätigkeit stärkt das Bewusstsein für die eigene Geschichte und fördert das Gemeinschaftsgefühl.
Besonders die Jugendarbeit spielt eine wichtige Rolle. Indem junge Menschen an die Traditionen herangeführt werden, sichern die Trachtenfrauen die Zukunft des Brauchtums. Das Jubiläum war somit auch ein Blick nach vorne und eine Motivation, diesen Weg weiterzugehen.
Das Rupertisingen als musikalischer Rahmen
Die Entscheidung, das Jubiläum im Rahmen des Rupertisingens zu feiern, war naheliegend. Das Rupertisingen ist selbst eine feste Größe im Veranstaltungskalender von St. Leonhard und zieht jährlich Freunde der authentischen Volksmusik an. Der Name leitet sich vom Heiligen Rupert ab, dem Schutzpatron des Landes Salzburg, dessen Festtag am 24. September gefeiert wird.
Mehrere bekannte Volksmusikgruppen aus dem Flachgau und den angrenzenden Regionen sorgten für ein abwechslungsreiches musikalisches Programm. Die Klänge von Zither, Harmonika und Gitarre schufen eine stimmungsvolle Atmosphäre, die den feierlichen Anlass perfekt untermalte. Das gemeinsame Singen und Musizieren steht bei dieser Veranstaltung im Vordergrund.
Bedeutung der Volksmusik in Salzburg
Das Land Salzburg besitzt eine reiche und lebendige Volksmusikkultur. Veranstaltungen wie das Rupertisingen sind entscheidend für deren Erhalt. Sie bieten Musikern eine Bühne und fördern den Austausch zwischen den Generationen. Laut dem Salzburger Volksliedwerk gibt es im Bundesland hunderte aktive Volksmusikgruppen, die das musikalische Erbe pflegen.
Ein Programm für alle Generationen
Die Veranstaltung zog ein breites Publikum an, von jungen Familien bis hin zu Senioren. Dies zeigt, dass traditionelle Kultur in der modernen Gesellschaft weiterhin einen hohen Stellenwert hat. Die Kombination aus Musik, Festreden und geselligem Beisammensein machte den Abend zu einem echten Gemeinschaftserlebnis.
Die Organisatoren legten Wert darauf, ein Programm zu gestalten, das die Werte beider Anlässe – des Rupertisingens und des Jubiläums – widerspiegelt: Traditionsbewusstsein, Gemeinschaft und die Freude an der Kultur.
Höhepunkt des Abends: Die Trachtenmodenschau
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die organisierte Trachtenmodenschau. Hier präsentierten die St. Leonharder Trachtenfrauen stolz die Vielfalt der regionalen Gewänder. Die Zuschauer erhielten einen faszinierenden Einblick in die unterschiedlichen Arten von Trachten und deren Bedeutung.
Gezeigt wurden unter anderem:
- Die Werktagstracht: Einfachere und robustere Kleidung für den Alltag.
- Die Sonntagstracht: Ein festlicheres Gewand für den Kirchgang und sonntägliche Anlässe.
- Die Festtracht: Besonders aufwendig gestaltete und geschmückte Trachten für hohe Feiertage und besondere Anlässe wie Hochzeiten.
Mehr als nur Kleidung
Bei der Moderation der Modenschau wurde erklärt, dass eine Tracht weit mehr ist als nur ein Kleidungsstück. Sie erzählt Geschichten über die Herkunft, den sozialen Status und den Anlass, zu dem sie getragen wird. Jedes Detail, von der Farbe der Schürze bis zur Art des Kopfschmucks, hat eine spezifische Bedeutung. Diese Präsentation machte die kulturelle Tiefe und den Reichtum der Trachtenkultur für alle Besucher greifbar.
„Unsere Tracht ist ein Stück Heimat, das wir mit Stolz tragen. Sie verbindet uns mit unseren Wurzeln und gibt uns eine Identität. Es ist wunderschön zu sehen, wie diese Tradition auch nach 35 Jahren noch so lebendig ist“, erklärte eine der Organisatorinnen am Rande der Veranstaltung.
Die Modenschau war somit nicht nur eine Zurschaustellung schöner Kleidung, sondern auch eine lehrreiche Vorführung, die das Verständnis für das lokale Kulturerbe vertiefte. Die positive Resonanz aus dem Publikum bestätigte den Erfolg dieses Programmpunktes. Die Verbindung von Musik und gelebtem Brauchtum machte den Abend in St. Leonhard zu einem unvergesslichen Erlebnis für die gesamte Dorfgemeinschaft.





