Die Trilex GmbH, ein auf Kassensysteme für die Gastronomie spezialisiertes IT-Unternehmen mit Sitz in Bergheim bei Salzburg, hat ein Sanierungsverfahren beantragt. Das Unternehmen steht vor Verbindlichkeiten in Höhe von über einer Million Euro. Von der Insolvenz sind 34 Gläubiger und sieben Mitarbeiter betroffen.
Wie der Kreditschutzverband 1870 am Dienstag mitteilte, wurde am Landesgericht Salzburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft eröffnet. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan angeboten, der eine Quote von 20 Prozent vorsieht, zahlbar innerhalb von zwei Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Unternehmen: Trilex GmbH, ein IT-Spezialist für Gastronomie-Kassensysteme in Bergheim.
- Insolvenzverfahren: Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde am Landesgericht Salzburg eröffnet.
- Schulden: Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 1,07 Millionen Euro.
- Betroffene: 34 Gläubiger und sieben Dienstnehmer sind von der Insolvenz betroffen.
- Sanierungsplan: Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten, um das Unternehmen zu retten.
Hohe Schuldenlast führt zur Zahlungsunfähigkeit
Die Trilex GmbH, ein etablierter Anbieter von Kassensystemen der Marke TiPOS, sah sich mit einer wachsenden Schuldenlast konfrontiert. Laut den offiziellen Angaben des Kreditschutzverbandes belaufen sich die Passiva auf exakt 1,07 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich aus Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten, Finanzbehörden und anderen Geschäftspartnern zusammen.
Die Eröffnung des Sanierungsverfahrens war ein notwendiger Schritt, um eine geordnete Restrukturierung zu ermöglichen und den Geschäftsbetrieb nach Möglichkeit aufrechtzuerhalten. Die Entscheidung für ein Verfahren ohne Eigenverwaltung bedeutet, dass ein externer Insolvenzverwalter die Aufsicht über die Sanierungsbemühungen übernimmt und die Interessen der Gläubiger wahrt.
Fokus auf die Gastronomiebranche
Das Geschäftsmodell der Trilex GmbH konzentriert sich stark auf die Gastronomie- und Hotelleriebranche. Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Vertrieb, die Installation und die Wartung von Kassensystemen, die auf die speziellen Bedürfnisse von Restaurants, Bars und Hotels zugeschnitten sind. Diese Spezialisierung machte das Unternehmen jedoch auch anfällig für konjunkturelle Schwankungen in diesem Sektor.
Obwohl keine spezifischen Gründe für die finanzielle Schieflage öffentlich genannt wurden, ist die Gastronomiebranche in den letzten Jahren wiederholt von wirtschaftlichen Herausforderungen betroffen gewesen. Steigende Betriebskosten, Personalmangel und verändertes Konsumverhalten haben den Druck auf viele Betriebe und deren Zulieferer erhöht.
Hintergrund: Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung
Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wird eingeleitet, wenn ein Unternehmen zahlungsunfähig ist, aber eine realistische Chance auf eine Fortführung besteht. Im Gegensatz zum Verfahren mit Eigenverwaltung wird hier ein vom Gericht bestellter Insolvenzverwalter eingesetzt. Dessen Aufgabe ist es, das Unternehmen zu überwachen, den Sanierungsplan zu prüfen und sicherzustellen, dass die Interessen der Gläubiger bestmöglich gewahrt werden. Ziel ist es, das Unternehmen zu entschulden und eine Zerschlagung zu vermeiden.
Zukunft des Unternehmens und der Mitarbeiter
Die unmittelbare Zukunft der Trilex GmbH hängt nun vom Erfolg des vorgeschlagenen Sanierungsplans ab. Der Plan sieht vor, den 34 Gläubigern eine Quote von 20 Prozent ihrer Forderungen anzubieten. Diese Quote soll innerhalb von 24 Monaten nach Annahme des Plans vollständig ausbezahlt werden. Die Annahme des Sanierungsplans durch die Gläubigerversammlung ist entscheidend für den Fortbestand des Unternehmens.
Für die sieben Mitarbeiter des Unternehmens bedeutet die Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine Phase der Unsicherheit. Ihre Löhne und Gehälter sind jedoch für einen bestimmten Zeitraum durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds abgesichert. Ob alle Arbeitsplätze langfristig erhalten werden können, wird von der Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen und der zukünftigen Geschäftsentwicklung abhängen.
Die Insolvenz in Zahlen
- Schuldnerin: Trilex GmbH
- Sitz: Bergheim (Flachgau), Salzburg
- Verbindlichkeiten: 1.070.000 Euro
- Gläubiger: 34
- Dienstnehmer: 7
- Sanierungsquote: 20 Prozent
Der Sanierungsplan im Detail
Der vorgelegte Sanierungsplan ist das Kernstück der Rettungsbemühungen. Eine Quote von 20 Prozent bedeutet, dass Gläubiger auf 80 Prozent ihrer offenen Forderungen verzichten müssten, um dem Unternehmen einen Neustart zu ermöglichen. Solche Pläne sind in Insolvenzverfahren üblich und oft die einzige Alternative zu einer vollständigen Liquidation, bei der die Gläubiger meist eine noch geringere oder gar keine Auszahlung erhalten würden.
Die Finanzierung der Quote soll aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden. Dies setzt voraus, dass die Trilex GmbH ihre operativen Kosten senken, die Effizienz steigern und ihre Kundenbeziehungen stabilisieren kann. Die Zustimmung der Gläubiger wird davon abhängen, ob sie den Sanierungsplan als realistisch und tragfähig erachten.
Rolle des Kreditschutzverbandes
Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) spielt in diesem Verfahren eine zentrale Rolle. Als Vertreter zahlreicher Gläubiger prüft der Verband die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und die Angemessenheit des Sanierungsplans. In einer ersten Stellungnahme wies der KSV1870 auf die Höhe der Verbindlichkeiten und die Anzahl der Betroffenen hin.
„Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu prüfen, ob die Fortführung des Unternehmens im Interesse der Gläubiger liegt und der angebotene Sanierungsplan erfüllbar ist“, so ein Sprecher des KSV1870.
Die Gläubiger werden nun ihre Forderungen beim Insolvenzgericht anmelden. Ein vom Gericht bestellter Masseverwalter wird die Vermögenswerte der Trilex GmbH prüfen und die weiteren Schritte koordinieren. Die erste Gläubigerversammlung wird voraussichtlich in den nächsten Wochen stattfinden, um über den Sanierungsplan abzustimmen.





