Der Salzburger Rupertikirtag zieht auch in diesem Jahr tausende Besucher an, doch die allgemeine Teuerung macht sich bei den Preisen für Speisen und Getränke deutlich bemerkbar. Insbesondere der Bierpreis im Festzelt verzeichnete einen erheblichen Anstieg von fast 23 Prozent im Vergleich zu vor drei Jahren. Während die Preise für Fahrgeschäfte weitgehend stabil blieben, stehen die Besucher den gestiegenen Kosten mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Wichtige Fakten
- Der Preis für eine Maß Bier im Festzelt stieg von 11,20 Euro auf 13,80 Euro.
- Gastronomen nennen höhere Sicherheits-, Lohn- und Warenkosten als Hauptgründe.
- Die Preise für die historischen Fahrgeschäfte sind im Vergleich zu den Vorjahren kaum gestiegen.
- Trotz der Teuerung wird bis Mittwoch mit bis zu 200.000 Besuchern gerechnet.
Preisanalyse auf dem Kirtag
Besucher des traditionellen Rupertikirtags rund um den Salzburger Dom müssen in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Besonders auffällig ist die Preisentwicklung im Festzelt auf dem Kapitelplatz. Kostete eine Maß Bier vor drei Jahren noch 11,20 Euro, so werden heuer 13,80 Euro fällig. Dies entspricht einer Steigerung von knapp 23 Prozent.
Auch bei kleineren Mengen zeigen sich Unterschiede. Während ein halber Liter Bier an manchen Ständen für 6,50 Euro erhältlich ist, verlangen die Betreiber im großen Festzelt 7,10 Euro. Diese Preisdifferenz sorgt bei manchen Besuchern für Unverständnis.
Preisentwicklung im Detail
Der Preis für eine Maß Bier im Festzelt ist ein deutlicher Indikator für die allgemeine Teuerung in der Gastronomie. Die Steigerung um 2,60 Euro innerhalb von drei Jahren spiegelt die gestiegenen Betriebskosten wider, mit denen die Wirte konfrontiert sind.
Stimmen der Besucher und Wirte
Die Reaktionen der Kirtagsgäste auf die hohen Preise sind unterschiedlich. Viele zeigen Verständnis und nehmen die Kosten für das einmalige Erlebnis in Kauf. „Wenn man schon mal auf einem Volksfest ist, dann nimmt man das auch in Kauf, dass man einfach ein paar Euro mehr zahlt“, erklärte ein Besucher namens Franz Spitzer. Er fügte jedoch hinzu: „Es darf nur nicht übertrieben sein.“
Andere Gäste sehen das ähnlich entspannt. „Die Stimmung ist großartig – und auf die Teuerung schauen wir nicht. Weil der Rupertikirtag ist einmal im Jahr in Salzburg. Das muss man ausnutzen“, sagte ein Besucher aus dem Pongau. Eine Frau aus Bayern ergänzte, dass sie sich an einem solchen Tag etwas gönnen wolle, auch wenn es einen Euro mehr koste.
„Ich glaube, dass man da schon gerne was ausgibt, weil es ohnehin nur einmal im Jahr ist. Da spart man ein wenig drauf hin.“
- Eine Besucherin auf dem Rupertikirtag
Die Gastronomen, vertreten durch die Gastwirtevereinigung Großarltal, beobachten, dass die Ausgabefreude der Besucher trotz der Preisanstiege ungebrochen ist. „Die Leute geben Gott sei Dank trotzdem gerne Geld aus“, so Sepp Prommegger von der Wirtevereinigung.
Gründe für die gestiegenen Kosten
Auf Nachfrage nannte Prommegger mehrere Faktoren für die Teuerung. Ein wesentlicher Punkt seien die gestiegenen Sicherheitsanforderungen. „Hier auf dem Fest ist es eher der Sicherheitsaspekt, der sehr teuer ist – Security-mäßig ist aufgerüstet, was wir natürlich mittragen müssen“, erklärte er. Hinzu kämen die allgemeinen Steigerungen bei den Lohnkosten und im Wareneinsatz, die ebenfalls an die Kunden weitergegeben werden müssten.
Wirtschaftsfaktor Rupertikirtag
Der Rupertikirtag ist nicht nur ein traditionelles Volksfest, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Salzburg. Die erwarteten 200.000 Besucher sorgen für hohe Umsätze in der Gastronomie und im Handel, was die Veranstaltung zu einem wichtigen Ereignis im städtischen Kalender macht.
Fahrgeschäfte mit stabilen Preisen
Im Gegensatz zur Gastronomie sind die Preise für die Fahrgeschäfte weitgehend stabil geblieben. Die Schausteller berichten von einem guten Geschäft, das mit dem Vorjahr vergleichbar sei. „Es ist genauso wie voriges Jahr. Es geht gut. Die Leute vergnügen sich“, schilderte der Schausteller Ernst Hübsch. Die langen Warteschlangen vor den historischen Fahrgeschäften am Wochenende bestätigten, dass am Vergnügen nicht gespart wurde.
Diese Preisstabilität trägt dazu bei, dass der Kirtag für viele Familien attraktiv bleibt, auch wenn das Budget für Essen und Trinken knapper bemessen werden muss.
Die Kostenperspektive einer Familie
Während viele Besucher die Preise akzeptieren, stellt das Volksfest für Familien eine finanzielle Herausforderung dar. Ein Familienvater aus Salzburg rechnete vor, wie schnell die Kosten steigen können. „Man darf sich nicht alles erlauben. Wir haben ein Kind, das reicht. Mit vier, fünf Kindern kannst du dir das nicht erlauben. Das ist unglaublich“, meinte er.
Seine Schätzung verdeutlicht die Belastung für das Familienbudget:
- Ein Tag ohne strenge Kontrolle: Laut dem Vater könnte eine Familie leicht 250 bis 300 Euro ausgeben.
- Belastung bei mehreren Kindern: Die Kosten summieren sich schnell, was den Besuch für größere Familien erschwert.
Um den Kirtag für alle zugänglich zu machen, gibt es unterstützende Maßnahmen wie die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und Gratisfahrten für einkommensschwache Salzburger.
Ausblick und Besucherzahlen
Trotz der Preisdebatte bleibt der Rupertikirtag ein Publikumsmagnet. Begünstigt durch das sonnige Wetter am Wochenende, erwarten die Veranstalter bis zum Abschluss am Mittwoch bis zu 200.000 Besucher. Der ungebrochene Zuspruch zeigt, dass die Tradition und die besondere Atmosphäre des Kirtags für viele Salzburger und Touristen weiterhin einen hohen Stellenwert haben, auch wenn der Besuch teurer geworden ist.





