In einer feierlichen Zeremonie im Haus für Mozart hat die Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) am Samstag 410 neue Meisterinnen und Meister ausgezeichnet. Die hohe Zahl der Absolventen unterstreicht die anhaltende Bedeutung der Meisterausbildung für den Wirtschaftsstandort. Die jüngste Absolventin ist eine 21-jährige Steinmetzin.
Die Verleihung der Meisterbriefe und Befähigungsurkunden markiert einen wichtigen Meilenstein für die Fachkräfte und Betriebe in der Region. Die Zahl der Absolventen bewegt sich auf dem hohen Niveau des Vorjahres und zeigt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 2015, als rund 250 Personen die Ausbildung abschlossen.
Wichtige Fakten
- 410 Meisterbriefe und Befähigungsurkunden wurden in Salzburg verliehen.
- Die Zahl der Absolventen ist seit 2015 deutlich gestiegen.
- Die jüngste Meisterin des Jahrgangs ist mit 21 Jahren die Steinmetzin Sandra Jamnik.
- Der Meistertitel ist dem akademischen Bachelor-Grad gleichgestellt (NQR-Stufe 6).
- Der 35. Salzburger Handwerkspreis wurde an innovative Betriebe vergeben.
Wachsende Bedeutung der Meisterausbildung
Die konstant hohe Zahl an neuen Meistern wird von Wirtschaftsvertretern als positives Zeichen für die Attraktivität des Handwerks gewertet. Qualifizierte Fachkräfte gelten als entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Stärke des Bundeslandes.
„Die Verleihung der über 400 Meisterbriefe und Befähigungsurkunden ist ein kraftvolles Zeichen für die anhaltende Attraktivität der Handwerksberufe in unserem Bundesland“, erklärte WKS-Präsident Peter Buchmüller während der Veranstaltung.
Er betonte, dass innovative und gut ausgebildete Mitarbeiter der Motor für die wirtschaftliche Entwicklung seien. Aus diesem Grund sei die Förderung der Meisterausbildung durch Wirtschaftskammer, Land und Bund auch in Zukunft eine Priorität.
Zahlen im Überblick
- 410 Absolventen im aktuellen Jahrgang
- ~250 Absolventen im Jahr 2015
- 4.000+ Mitglieder im neuen Meister-Alumniclub
Jüngste Meisterin ist 21-jährige Steinmetzin
Ein besonderes Beispiel für den engagierten Nachwuchs ist Sandra Jamnik. Mit nur 21 Jahren legte sie die Meisterprüfung im Steinmetzhandwerk erfolgreich ab und ist damit die jüngste Meisterin des gesamten Jahrgangs. Ihr Erfolg steht symbolisch für die jungen Talente, die sich für eine Karriere im Handwerk entscheiden.
Politische Anerkennung für das Handwerk
Auch von politischer Seite gab es Lob für die Absolventen. Landeshauptfrau Karoline Edtstadler würdigte die Leistung der neuen Meisterinnen und Meister und ihre Bedeutung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts.
„Salzburg ist ein Land der Meisterinnen und der Meister. Sie sind bestens ausgebildet und sichern uns Fachwissen und Fähigkeiten, die für eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft nötig sind“, so Edtstadler.
Ihre Glückwünsche galten allen Absolventen sowie den Preisträgern des ebenfalls verliehenen Handwerkspreises. Die Aussagen unterstreichen den hohen Stellenwert, den die Politik der beruflichen Bildung beimisst.
Gleichstellung von Meister und Bachelor
Ein wichtiger Schritt zur Aufwertung der beruflichen Bildung war die rechtliche Gleichstellung des Meistertitels mit dem akademischen Bachelor-Grad. Durch die Einordnung in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 wird die hohe Qualität der Meisterausbildung offiziell anerkannt. Laut Spartenobmann Bernhard Seidl ist dies eine „echte Errungenschaft für Handwerk, Meisterprüfung und Lehre“, da die handwerkliche Ausbildung nun auf Augenhöhe mit der akademischen stehe.
Auszeichnung für herausragende Handwerksleistungen
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des 35. Salzburger Handwerkspreises. Mit diesem Preis werden jährlich Betriebe für besonders innovative und handwerklich anspruchsvolle Projekte geehrt. Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen die Vielfalt und das hohe Niveau des Salzburger Handwerks.
Die Hauptpreisträger 2024
Die Jury vergab drei Hauptpreise für Projekte aus unterschiedlichen Branchen:
- 1. Platz: Trilety GmbH (Hallein)
Das Unternehmen wurde für die Entwicklung einer komplett neuen Hydrostat-Kehrmaschine ausgezeichnet, die technologische Innovation im Maschinenbau demonstriert. - 2. Platz: Meiberger Holzbau GmbH (Lofer)
Der zweite Preis ging an den Neubau der Kindertagesstätte Rosenhof. Das Projekt umfasste einen dreigeschossigen Holzbau, der architektonisch anspruchsvoll in eine denkmalgeschützte Bausubstanz integriert wurde. - 3. Platz: Schlosserei Harasser GmbH (Saalfelden)
Für die Erneuerung der Mühlfeldwegbrücke in Hinterglemm, die im Zuge der Alpinen Ski WM 2025 stattfindet, erhielt die Schlosserei den dritten Preis für eine komplexe Cortenstahlgeländerkonstruktion.
Anerkennung für besondere Projekte
Zusätzlich zu den Hauptpreisen wurden drei Anerkennungspreise vergeben, die die Bandbreite des Handwerks verdeutlichen:
- Tattoo-Studio Minerva Födermayr (Salzburg): Für ein ästhetisch herausragend umgesetztes Tattoo mit dem Titel „Dschungel-Sleeve“.
- Erich Reichl GmbH (Salzburg): Für die Restaurierung und die Herstellung von Kopien historischer Zwergenfiguren aus dem „Salzburger Zwergerlgarten“.
- 3D Schmied Christian Pirchl (Saalfelden) & Pinzgauer Stahl- und Metallbau GmbH (Bruck): Für ein gemeinsames Projekt, das ein Verschubpodest und eine Spindeltreppe für das Porschemuseum in Bruck umfasste.
Netzwerk für die Zukunft
Um den Austausch und die Vernetzung unter den Absolventen zu fördern, wurde der Meister-Alumniclub ins Leben gerufen. Die Mitgliedschaft in diesem Netzwerk ist für alle Meisterinnen und Meister kostenlos.
Die Plattform soll den fachlichen Dialog unterstützen und eine Gemeinschaft für die Spitzenkräfte des Handwerks schaffen. Laut Angaben der Wirtschaftskammer sind bereits über 4.000 Absolventen dem Netzwerk beigetreten, was das große Interesse an einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit zeigt.





