Die Wohnbauförderung für den Erwerb von Eigentum im Bundesland Salzburg ist für das laufende Jahr 2025 vollständig ausgeschöpft. Ab sofort können keine neuen Anträge mehr für Wohnungskäufe gestellt werden. Dies gab der zuständige Landesrat Martin Zauner (FPÖ) am Freitag bekannt. Die nächste Möglichkeit zur Beantragung von Fördergeldern besteht ab Januar 2026.
Wichtige Punkte
- Förderkontingent für Wohnungseigentum 2025 ist aufgebraucht.
- Keine neuen Anträge für Wohnungskäufe mehr bis Jahresende.
- Das Kontingent wurde 2025 zweimal aufgestockt.
- Familien mit Kindern konnten bis zu 80.000 Euro erhalten.
- Neues Kontingent ab Januar 2026 geplant.
Förderstopp für Wohnungskäufe bis Jahresende
Das Land Salzburg hat bekannt gegeben, dass die Mittel für die Förderung des Wohnungseigentums für das Jahr 2025 vollständig verbraucht sind. Dies bedeutet, dass in den verbleibenden dreieinhalb Monaten dieses Jahres keine weiteren Anträge für den Kauf von Wohnungen eingereicht werden können. Die Entscheidung betrifft alle, die in Salzburg eine Eigentumswohnung erwerben und dabei auf Landesförderungen angewiesen sind.
Landesrat Martin Zauner (FPÖ) informierte am Freitag in einer Presseaussendung über die aktuelle Situation. Er betonte, dass die hohe Nachfrage eine positive Entwicklung darstelle, da sie das Interesse am Erwerb von Wohneigentum im Bundesland zeige.
Fakten zur Förderung 2025
- Ursprüngliches Kontingent: 150 Förderungen
- Aufstockung: Zweimal im Laufe des Jahres
- Endgültiges Kontingent: 250 Förderungen für Wohnungskäufe
- Maximale Fördersumme: Bis zu 80.000 Euro für Familien mit Kindern
Aufstockung und Budgetplanung
Das ursprüngliche Kontingent für Kaufförderungen im Jahr 2025 war auf 150 Fälle festgelegt worden. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde dieses Kontingent jedoch zweimal erhöht, um mehr Menschen den Zugang zu Eigentum zu ermöglichen. Die endgültige Anzahl der geförderten Wohnungskäufe erreichte dadurch 250.
Für Familien mit Kindern waren besonders attraktive Konditionen vorgesehen. Sie konnten im Rahmen der neuen Wohnbauförderung des Landes bis zu 80.000 Euro an Unterstützung erhalten. Diese Maßnahme sollte insbesondere jungen Familien den Traum vom Eigenheim erleichtern.
„Ab Jänner 2026 wird es wieder ein entsprechendes Kontingent für Wohnungskäufe geben. Wie groß dieses Kontingent sein wird, entscheidet sich in den kommenden Budgetverhandlungen", erklärte Landesrat Zauner.
Die genaue Höhe des Förderbudgets für das kommende Jahr wird erst im Rahmen der anstehenden Budgetverhandlungen festgelegt. Dies lässt Spielraum für Anpassungen an die erwartete Nachfrage und die finanziellen Möglichkeiten des Landes.
Gesamtbudget und Auszahlungen
Das Land Salzburg hatte für die Wohnbauförderung im Jahr 2025 insgesamt 159 Millionen Euro budgetiert. Zusätzlich dazu stellte der Bund weitere 30 Millionen Euro zur Verfügung, wodurch ein Gesamtbudget von 189 Millionen Euro für Wohnungs- und Sanierungsförderungen zur Verfügung stand.
Nach Berichten der Salzburger Nachrichten waren bis zum 1. Juli dieses Jahres bereits 107 Millionen Euro aus diesem Topf ausgezahlt worden. Die nun erfolgte Meldung über die Ausschöpfung des Kontingents für Wohnungskäufe zeigt, dass die verbleibenden Mittel ebenfalls zügig abgerufen wurden.
Hintergrund: Wohnbauförderung in Salzburg
Die Wohnbauförderung in Salzburg zielt darauf ab, den Bewohnern des Bundeslandes den Zugang zu leistbarem Wohnraum zu ermöglichen. Dies umfasst sowohl die Unterstützung beim Kauf von Eigentum als auch die Förderung von Mietwohnungen und Sanierungsprojekten. Die Förderungen sind ein wichtiges Instrument, um der steigenden Nachfrage nach Wohnraum entgegenzuwirken und die Wohnkosten zu stabilisieren.
Starke Nachfrage nach Eigentumsförderungen
Landesrat Zauner bezeichnete die hohe Inanspruchnahme der Förderungen als eine „sehr erfreuliche Entwicklung“. Die Zahlen belegen eine deutliche Steigerung in der Eigentumssparte im Vergleich zum Vorjahr.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 224 Kaufförderungen, sechs Mietkaufförderungen und 73 Errichtungsförderungen ausbezahlt. Dies entsprach einer Summe von 303 Förderfällen in der Eigentumssparte.
Für das laufende Jahr 2025 wird eine Steigerung auf voraussichtlich 500 Fälle in der Eigentumssparte erwartet. Diese teilen sich auf in:
- 250 Kaufförderungen
- 100 Mietkaufförderungen
- 150 Errichtungsförderungen
Diese Zahlen verdeutlichen den anhaltenden Trend zum Erwerb von Wohneigentum in Salzburg und die Bedeutung der staatlichen Unterstützung in diesem Bereich.
Kritik von KPÖ Plus: „Marketing-Gag“
Nicht alle politischen Akteure teilen die positive Einschätzung der Landesregierung. Die Partei KPÖ Plus bezeichnete das aktuelle Fördermodell als „Marketing-Gag“. Klubobfrau Natalie Hangöbl äußerte am Freitag in einer Aussendung Bedenken.
„Wer sich im Bundesland Salzburg Eigentum leisten kann, ist auf die Wohnbauförderung nicht angewiesen. Einmalzuschüsse, wie sie das Land vergibt, werden von den Wohnbauträgern sofort auf den Preis aufgeschlagen“, prangerte Hangöbl an.
Die KPÖ Plus argumentiert, dass solche Einmalzuschüsse letztlich nicht den Käufern zugutekommen, sondern von den Bauträgern zur Preiserhöhung genutzt werden. Aus ihrer Sicht sei das Fördermodell ineffektiv, um tatsächlich leistbares Wohnen zu schaffen.
Stattdessen plädiert die KPÖ Plus dafür, den Fokus auf die Förderung von Mietwohnungen zu legen. Sie sind der Ansicht, dass dies langfristig eine bessere Lösung sei, um für die Gesellschaft leistbaren Wohnraum im Bundesland Salzburg zu sichern.
Ausblick auf 2026
Interessenten für eine Wohnbauförderung müssen sich nun bis zum Jahreswechsel gedulden. Ab Januar 2026 sollen wieder neue Anträge für Wohnungskäufe möglich sein. Die genauen Details zum neuen Förderkontingent werden im Rahmen der bevorstehenden Budgetverhandlungen bekannt gegeben.
Es bleibt abzuwarten, wie das Land auf die anhaltend hohe Nachfrage reagieren und welche Anpassungen am Fördermodell vorgenommen werden, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und gleichzeitig die Kritikpunkte zu adressieren.





