Das bekannte Altstadthotel Wolf Dietrich im Salzburger Andräviertel hat Insolvenz angemeldet. Von der Schließung sind 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Auslöser für das Verfahren waren ausstehende Zahlungen an die Österreichische Gesundheitskasse in Höhe von über 92.000 Euro.
Das Wichtigste in Kürze
- Das 4-Sterne-Hotel Wolf Dietrich in Salzburg ist insolvent.
- 23 Angestellte sind von der Pleite betroffen und ihre Zukunft ist ungewiss.
- Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat den Konkursantrag wegen offener Beiträge von mehr als 92.000 Euro gestellt.
- Den Sachanlagen des Hotels stehen Verbindlichkeiten von über zwei Millionen Euro gegenüber.
Antrag der Gesundheitskasse führt zur Insolvenz
Für das traditionsreiche 4-Sterne-Hotel Wolf Dietrich kam das abrupte Ende. Nach wiederholten Mahnungen hat die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) den Insolvenzantrag beim zuständigen Gericht eingebracht. Grund dafür sind nicht bezahlte Sozialversicherungsbeiträge in einer Gesamthöhe von mehr als 92.000 Euro.
Dieser Schritt war notwendig geworden, nachdem die Betreibergesellschaft des Hotels ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Für die 23 Beschäftigten des Hauses bedeutet dies eine unsichere Zukunft. Ihre Löhne und Gehälter sind vorerst durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds gesichert.
Die Rolle der ÖGK bei Insolvenzen
Die Österreichische Gesundheitskasse ist als Gläubigerin berechtigt, einen Insolvenzantrag zu stellen, wenn ein Unternehmen seinen Verpflichtungen zur Abfuhr von Sozialversicherungsbeiträgen nicht nachkommt. Dies dient dem Schutz der Sozialsysteme und der betroffenen Arbeitnehmer.
Ein Blick in die Finanzen des Hotels
Die finanzielle Lage des Hotels zeigt ein problematisches Bild. Laut den vorliegenden Unterlagen belaufen sich die Verbindlichkeiten auf über zwei Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Sachanlagen, deren Wert mit rund 608.700 Euro beziffert wird. Diese Diskrepanz verdeutlicht die hohe Überschuldung des Betriebs.
Besonders auffällig ist die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Die Bilanz des letzten Geschäftsjahres wies noch einen Gewinn von 565.000 Euro aus. Wie es zu dieser drastischen Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation kommen konnte, wird nun Teil der Untersuchung durch den Insolvenzverwalter sein.
Finanzielle Schieflage in Zahlen
- Offene Beiträge bei der ÖGK: > 92.000 Euro
- Gesamtverbindlichkeiten: > 2.000.000 Euro
- Wert der Sachanlagen: ca. 608.700 Euro
- Gewinn im Vorjahr: 565.000 Euro
Die Zukunft des Standorts und der Mitarbeiter
Das Altstadthotel Wolf Dietrich war im belebten Andräviertel gelegen und wurde als „Oase der Ruhe“ für Touristen und Geschäftsreisende vermarktet. Die zentrale Lage zwischen dem Salzburger Hauptbahnhof und der historischen Altstadt machte es zu einem beliebten Ziel.
Was die Insolvenz für den Hotelstandort bedeutet, ist derzeit noch unklar. Ein vom Gericht bestellter Insolvenzverwalter wird nun die Aufgabe übernehmen, die Vermögenswerte zu sichern und die Lage des Unternehmens zu prüfen. Zu den möglichen Szenarien gehört die Suche nach einem neuen Investor, der den Betrieb übernehmen und möglicherweise sanieren könnte.
Für die 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beginnt eine Zeit der Ungewissheit. Sie werden über ihre Rechte und die nächsten Schritte vom Insolvenzverwalter und der Arbeiterkammer informiert. Die Hoffnung bleibt, dass bei einer möglichen Übernahme des Hotels ein Teil der Arbeitsplätze erhalten werden kann.
Ein weiteres Zeichen für angespannte Lage im Tourismus
Die Insolvenz des Hotels Wolf Dietrich ist kein Einzelfall in der österreichischen Hotellerie. Die Branche kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen der Pandemie, gestiegenen Energiekosten, hoher Inflation und einem spürbaren Personalmangel. Viele Betriebe stehen unter erheblichem wirtschaftlichem Druck.
Obwohl der Tourismus in Salzburg insgesamt wieder gute Zahlen verzeichnet, zeigt dieser Fall, dass insbesondere einzelne Betriebe mit Altlasten oder strukturellen Problemen Schwierigkeiten haben, sich am Markt zu behaupten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie es mit dem traditionsreichen Hotelstandort im Andräviertel weitergeht.





