In Salzburg wurde ein bedeutendes Bildungsprojekt abgeschlossen: Der neue Campus der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) am Gelände des Borromäums ist am Freitag feierlich eröffnet worden. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf über 42 Millionen Euro und wurden gemeinsam vom Bund, dem Land Salzburg und der Erzdiözese Salzburg getragen. Der neue Standort bietet Platz für bis zu 1.000 Kinder und Jugendliche und gilt als wichtiger Schritt zur Sicherung der pädagogischen Ausbildung in der Region.
Die Eröffnungsfeier fand unter Anwesenheit zahlreicher prominenter Gäste statt, darunter Bildungsminister Christoph Wiederkehr und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Das Projekt markiert nicht nur die Schaffung einer modernen Lernumgebung, sondern auch die Übernahme der Trägerschaft der BAfEP durch die Erzdiözese Salzburg.
Wichtige Fakten im Überblick
- Investitionssumme: Mehr als 42 Millionen Euro.
- Träger: Bund, Land Salzburg und Erzdiözese Salzburg.
- Standort: Neues Gebäude auf dem Areal des Privatgymnasiums Borromäum.
- Kapazität: Ausgelegt für 1.000 Schülerinnen und Schüler sowie Kinder im Übungskindergarten.
- Fläche: Das neue Schulgebäude umfasst 8.500 Quadratmeter.
Ein neues Kapitel für die BAfEP Salzburg
Die feierliche Eröffnung des neuen Schulgebäudes am Campus Borromäum wurde mit einer Segensfeier und musikalischer Umrahmung zelebriert. Für die Erzdiözese Salzburg stellt die Fertigstellung des Campus einen wichtigen Meilenstein dar, der mit erheblichen Anstrengungen verbunden war.
Erzbischof Franz Lackner betonte die Bedeutung des Tages: „Das ist wirklich ein großer Tag der Freude. Es hat sehr, sehr viel Anstrengung gebraucht, viel Ringen – Inneres, Äußeres, dann Schauen, wie geht sich das alles aus? Kann die Erzdiözese so etwas stemmen?"
„Gott sei Dank ist es gelungen. Wir freuen uns heute wirklich sehr“, so Erzbischof Lackner während der Eröffnungszeremonie.
Die Veranstaltung unterstrich die Relevanz des Projekts für die Bildungslandschaft in Salzburg und sicherte die Zukunft der Ausbildung für Elementarpädagogen in der Region.
Hintergrund: Der Umzug und die neue Trägerschaft
Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres war die BAfEP in der Salzburger Schwarzstraße angesiedelt. Das dortige Gelände gehörte den Franziskanerinnen aus Vöcklabruck. Diese gaben jedoch die Trägerschaft für die BAfEP sowie eine angeschlossene Volksschule auf und verkauften das Grundstück an das Stift Admont. Während der Betrieb der Volksschule eingestellt wurde, fand sich für die BAfEP eine zukunftsweisende Lösung. Die Erzdiözese Salzburg übernahm die Trägerschaft und initiierte den Neubau am Borromäumsgelände, um den Fortbestand der wichtigen Ausbildungseinrichtung zu gewährleisten.
Ein innovatives Finanzierungsmodell sichert die Zukunft
Die Finanzierung des Großprojekts mit einem Volumen von über 42 Millionen Euro stellte eine erhebliche Herausforderung dar. Um die Kosten zu decken, wurde ein durchdachtes Konzept entwickelt, das die Nutzung von Teilen des Borromäum-Areals miteinbezog.
Cornelius Inama, Finanzkammerdirektor der Erzdiözese, erläuterte die Details des Finanzierungsplans. Ein entscheidender Schritt war der Abriss der alten Turnhalle aus dem Jahr 1974. Auf dem dadurch frei gewordenen Grundstück, das für den Schulbetrieb des Borromäums nicht mehr benötigt wurde, entstand ein Wohnbauprojekt.
Wohnbau als Finanzierungssäule
- Freigegebene Fläche: 7.000 Quadratmeter Bauland.
- Errichtete Einheiten: 90 neue Wohnungen.
- Zweck: Die Einnahmen aus dem Wohnprojekt dienten der Kofinanzierung des Schulneubaus.
„Wir haben mit Fertigstellung 2023 hier Wohnungen errichtet im Bereich, der für das Borromäum nie notwendig war“, erklärte Inama. Dieses Modell ermöglichte es, die finanzielle Stabilität des Schulprojekts langfristig zu sichern.
Synergien am neuen Bildungscampus
Der neue Campus ist nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein pädagogisches Projekt, das auf Kooperation und gemeinsame Nutzung von Ressourcen setzt. BAfEP und das Privatgymnasium Borromäum teilen sich zukünftig wichtige Einrichtungen wie den neu errichteten Turnsaal und weitere Räumlichkeiten.
Diese Zusammenarbeit ist jedoch nicht neu. Schon in der Vergangenheit gab es Berührungspunkte zwischen den beiden Schulen. Gemeinsame Projekte wie ein Chor oder Theateraufführungen haben bereits eine Basis für die nun intensivierte Partnerschaft geschaffen.
Erweiterte Zusammenarbeit im Lehrbetrieb
Die Kooperation erstreckt sich auch auf das Lehrpersonal. „Es gibt auch Kolleginnen und Kollegen aus dem Borromäum, die bei uns schon unterrichten“, bestätigte BAfEP-Direktor Johannes Gruchmann-Bernau. Diese Synergien sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden, um den Schülerinnen und Schülern beider Institutionen ein breiteres Bildungsangebot zu ermöglichen.
Die räumliche Nähe und die geteilte Infrastruktur schaffen ideale Voraussetzungen für eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit im Schulalltag.
Mehr Platz für moderne Pädagogik
Der Neubau bietet der BAfEP auf einer Fläche von 8.500 Quadratmetern deutlich mehr Raum als der bisherige Standort in der Schwarzstraße. Dies kommt nicht nur den bestehenden Klassen zugute, sondern ermöglicht auch eine Erweiterung der Ausbildungskapazitäten.
Direktor Gruchmann-Bernau hob hervor, dass die Schule nun mehr Schülerinnen und Schüler aufnehmen könne. Dies ist eine wichtige Entwicklung angesichts des hohen Bedarfs an qualifizierten Fachkräften im Bereich der Elementarpädagogik.
Zum neuen Campus gehört auch der Übungskindergarten, der in das Gebäude integriert ist. Hier können die angehenden Pädagoginnen und Pädagogen wertvolle praktische Erfahrungen sammeln. Die modernen und großzügig gestalteten Räumlichkeiten bieten eine optimale Lern- und Arbeitsumgebung für Lehrende, Studierende und die betreuten Kinder.





