Im Jahr 2025 wird die Wohnbedarfserhebung im Bundesland Salzburg erstmals einen speziellen Fokus auf die Wohnsituation junger Menschen legen. Diese Entscheidung des Landtagsausschusses basiert auf einer Initiative der SPÖ und soll eine datengestützte Grundlage für die Schaffung von leistbarem Wohnraum für Studierende, Lehrlinge und junge Berufstätige schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wohnbedarfserhebung 2025 wird erstmals die spezifischen Bedürfnisse junger Menschen in Salzburg analysieren.
- Auslöser war eine SPÖ-Initiative, die auf hohe Mieten und prekäre Wohnverhältnisse für junge Leute hinwies.
- Die Ergebnisse sollen als Basis für neue Strategien zur Schaffung von leistbarem Wohnraum dienen.
- Auch der Zustand bestehender Lehrlings- und Studentenwohnheime soll im Zuge dessen überprüft werden.
Hintergrund der Initiative: Steigender Druck auf dem Wohnungsmarkt
Die angespannte Lage am Salzburger Wohnungsmarkt trifft junge Menschen besonders hart. Viele Studierende und Lehrlinge sehen sich mit Mieten konfrontiert, die ihr Budget übersteigen. Dies führt zunehmend zu problematischen Wohnsituationen und beeinträchtigt den Start ins Berufs- oder Studienleben.
Die Landtagsabgeordnete Bettina Brandauer (SPÖ) machte nach Gesprächen mit Studierendenvertretungen auf die Dringlichkeit des Problems aufmerksam. Sie berichtete von konkreten Sorgen und finanziellen Belastungen, die junge Menschen in Salzburg erfahren.
"Viele erzählten, dass die Zimmerpreise in den Studentenwohnheimen zu hoch sind und bei über 500 Euro liegen", so Bettina Brandauer.
Diese hohen Kosten zwingen junge Menschen oft in Notlösungen. Laut Brandauer teilen sich Studierende teilweise eine Garconnière, um die monatlichen Ausgaben stemmen zu können. Solche Wohnverhältnisse bieten kaum Privatsphäre oder einen angemessenen Raum zum Lernen und Leben.
Der politische Weg zur neuen Erhebung
Um eine nachhaltige Lösung zu finden, brachten Bettina Brandauer und ihr Parteikollege Markus Maurer im Juli einen offiziellen Antrag im Salzburger Landtag ein. Ihre zentrale Forderung war die Durchführung einer gezielten Bedarfserhebung für die Kategorie "junges Wohnen".
Der Antrag verfolgte zwei Hauptziele:
- Datengrundlage schaffen: Die Erhebung soll verlässliche Daten darüber liefern, welche Art von Wohnraum junge Menschen tatsächlich benötigen und was sie sich leisten können.
- Bestehende Angebote prüfen: Gleichzeitig soll der Zustand und die Preisgestaltung der bestehenden Lehrlings- und Studentenwohnheime einer genauen Prüfung unterzogen werden.
Nach Behandlung im zuständigen Landtagsausschuss wurde dem Antrag stattgegeben. Das Ergebnis ist ein Meilenstein: Die Wohnbedarfserhebung 2025 wird nun einen eigenen, klar definierten Schwerpunkt auf die Wohnbedürfnisse junger Salzburgerinnen und Salzburger legen.
Zentrale Fakten zur Wohnsituation
- Kosten: Zimmer in Studentenheimen kosten laut Berichten oft mehr als 500 Euro pro Monat.
- Problem: Hohe Mieten führen zu prekären Wohnformen wie dem Teilen von Einzimmerwohnungen.
- Zielgruppe: Die Erhebung richtet sich an Studierende, Lehrlinge und junge Menschen am Beginn ihrer Karriere.
Was die Erhebung 2025 konkret analysieren wird
Die Integration des Themas "junges Wohnen" in die offizielle Erhebung bedeutet, dass erstmals systematisch und umfassend Daten zur Wohnsituation dieser Bevölkerungsgruppe gesammelt werden. Bisher wurde der allgemeine Wohnbedarf analysiert, ohne die spezifischen Herausforderungen junger Menschen gesondert zu betrachten.
Mögliche Fragestellungen der Untersuchung
Die Erhebung wird voraussichtlich Antworten auf folgende Fragen suchen:
- Wie hoch ist der tatsächliche Bedarf an leistbaren Wohnplätzen für Studierende und Lehrlinge?
- Welche Wohnformen werden bevorzugt (WG-Zimmer, Kleinwohnungen, Wohnheimplätze)?
- Welcher Mietpreis ist für junge Menschen in Ausbildung oder am Anfang ihrer Berufslaufbahn realistisch?
- Wie zufrieden sind die Bewohner mit der Qualität und Ausstattung der bestehenden Wohnheime?
- Welche Rolle spielen Faktoren wie die Nähe zur Ausbildungsstätte oder zum Arbeitsplatz?
Was ist eine Wohnbedarfserhebung?
Eine Wohnbedarfserhebung ist ein statistisches Instrument, das von Ländern oder Gemeinden eingesetzt wird, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Wohnraum zu ermitteln. Sie analysiert demografische Entwicklungen, Einkommensverhältnisse und Wohnpräferenzen der Bevölkerung. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Planung von Wohnbauprojekten und politischen Fördermaßnahmen.
Ausblick: Von der Analyse zur konkreten Handlung
Die gesammelten Daten sollen nicht in einer Schublade verschwinden. Das erklärte Ziel der Initiative ist es, auf Basis der Ergebnisse konkrete politische Strategien zu entwickeln. Diese Strategien könnten verschiedene Ansätze umfassen, von der Förderung neuer Wohnprojekte bis hin zur Anpassung der Mietpreise in geförderten Heimen.
Die Politik erhofft sich durch die genaue Analyse eine höhere Treffsicherheit bei zukünftigen wohnpolitischen Maßnahmen. Anstatt pauschaler Förderungen können so gezielt Projekte unterstützt werden, die den tatsächlichen Bedürfnissen junger Menschen entsprechen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um Salzburg als Bildungs- und Wirtschaftsstandort für die nächste Generation attraktiv zu halten.
Die Ergebnisse der Erhebung werden für das Jahr 2025 erwartet und dürften die wohnpolitische Debatte in Salzburg in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.





