Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hält am heutigen Samstag ihren ordentlichen Bundesparteitag im Messezentrum Salzburg ab. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die erwartete Wiederwahl von Herbert Kickl zum Bundesparteiobmann. Rund 850 Delegierte aus ganz Österreich sind angereist, um über die zukünftige Führung und Ausrichtung der Partei abzustimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wiederwahl erwartet: Herbert Kickl kandidiert erneut für den Posten des FPÖ-Bundesparteiobmanns. Eine hohe Zustimmung gilt als sicher.
- Veranstaltungsort: Rund 850 Delegierte versammeln sich im Messezentrum der Stadt Salzburg.
- Politischer Kontext: Der Parteitag findet statt, nachdem die FPÖ bei der letzten Nationalratswahl mit 28,8 Prozent zur stärksten Kraft wurde.
- Proteste angekündigt: Verschiedene Organisationen haben zu einer Demonstration gegen die Veranstaltung aufgerufen.
Ein Parteitag mit klarer Agenda
Der heutige Bundesparteitag der FPÖ in Salzburg ist organisatorisch und politisch klar ausgerichtet. Das zentrale Ereignis ist die Abstimmung über den Bundesparteivorsitz, bei der Amtsinhaber Herbert Kickl als einziger Kandidat antritt. Die Veranstaltung, die ursprünglich bereits im Juni stattfinden sollte, wurde aufgrund des Amoklaufs in einer Grazer Schule verschoben. Nun kommen die Delegierten in der Mozartstadt zusammen, um die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen.
Innerhalb der Partei gilt die Position von Herbert Kickl als unangefochten. Seit seiner Übernahme des Parteivorsitzes hat er die FPÖ auf einen konfrontativen Kurs ausgerichtet und konnte damit bei Wahlen Erfolge erzielen. Gerüchte über einen möglichen Wechsel in die Kärntner Landespolitik wies Kickl in der Vergangenheit entschieden zurück. Sein erklärtes Ziel bleibt die Bundespolitik.
Vom Generalsekretär zum Parteichef
Herbert Kickl übernahm im Juni 2021 den Parteivorsitz von Norbert Hofer. Zuvor war er langjähriger Generalsekretär und galt als strategischer Kopf hinter vielen FPÖ-Kampagnen. Von 2017 bis 2019 amtierte er als Innenminister in der Bundesregierung unter Sebastian Kurz (ÖVP).
Rückblick auf Kickls bisherige Wahlergebnisse
Die Zustimmung für Herbert Kickl bei früheren Parteitagen war durchwegs hoch, was seine starke Stellung innerhalb der FPÖ untermauert. Bei seiner ersten Wahl zum Obmann im Jahr 2021 in Wiener Neustadt erreichte er 88,24 Prozent der Delegiertenstimmen. Damals trat er die Nachfolge von Norbert Hofer an.
Ein Jahr später, bei einem ordentlichen Parteitag in St. Pölten, konnte er sein Ergebnis nochmals verbessern. Dort wurde er mit 91 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Beobachter erwarten für die heutige Wahl in Salzburg ein ähnlich starkes Ergebnis, das als klares Mandat für die Fortsetzung seines politischen Kurses interpretiert werden würde.
Der Aufstieg zur stärksten Kraft
Unter der Führung von Herbert Kickl erreichte die FPÖ bei der vergangenen Nationalratswahl ein historisches Ergebnis. Mit 28,8 Prozent der Stimmen wurde die Partei erstmals stärkste Kraft im österreichischen Nationalrat. Dieser Erfolg festigte Kickls Position als unumstrittene Führungsfigur der Freiheitlichen.
Obwohl er das von ihm angestrebte Amt des „Volkskanzlers“ nicht erreichte, da sich eine Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS bildete, sieht Kickl das Wahlergebnis als klaren Auftrag. Er betonte mehrfach, dass er auch bei der nächsten Wahl als Spitzenkandidat antreten werde, um den Abstand zu den anderen Parteien weiter auszubauen.
Wahlergebnisse von Herbert Kickl als Parteiobmann
- 2021 (Wiener Neustadt): 88,24 %
- 2022 (St. Pölten): 91,00 %
- 2025 (Salzburg): Ergebnis wird erwartet
Proteste begleiten den Parteitag
Während im Messezentrum die Wiederwahl des Parteichefs vorbereitet wird, formiert sich außerhalb des Geländes Widerstand. Ein Bündnis aus „mehreren solidarischen Einzelpersonen und Organisationen“ hat zu einer Protestkundgebung gegen den FPÖ-Parteitag aufgerufen. Die Demonstration soll ein Zeichen gegen die politische Ausrichtung der Freiheitlichen setzen.
Die Salzburger Polizei ist mit einem entsprechenden Aufgebot vor Ort, um die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten und gleichzeitig das Recht auf Versammlungsfreiheit zu schützen. Mit Verkehrsbehinderungen im Umfeld des Messezentrums wird gerechnet.
„Wir wollen zeigen, dass es in Salzburg eine Zivilgesellschaft gibt, die sich einer Politik des Hasses und der Spaltung entgegenstellt“, erklärte ein Sprecher der Organisatoren im Vorfeld der Demonstration.
Die strategische Bedeutung Salzburgs
Die Wahl Salzburgs als Austragungsort für den Bundesparteitag ist kein Zufall. Das Bundesland gilt als eine Region, in der die FPÖ in den letzten Jahren kontinuierlich an Unterstützung gewonnen hat. Die Veranstaltung im Messezentrum soll die Stärke der Partei demonstrieren und als Motivation für die Mitglieder und Funktionäre in Westösterreich dienen.
Für die FPÖ ist der Parteitag nicht nur eine interne Formalie, sondern auch eine wichtige mediale Plattform. Die Rede von Herbert Kickl wird mit Spannung erwartet. Es wird davon ausgegangen, dass er die thematischen Schwerpunkte für die kommende politische Auseinandersetzung setzen und seine Vision für Österreich präsentieren wird. Themen wie Sicherheit, Migration und Teuerung dürften dabei im Mittelpunkt stehen.





