Der Salzburger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch, 17. September 2025, drei weitreichende Beschlüsse für die Stadtentwicklung gefasst. Im Mittelpunkt steht die deutliche Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs zum Gaisberg. Zudem wurden die Weichen für ein neues Tageszentrum für Senioren in Lehen und die Schaffung von leistbarem Wohnraum in der Elisabeth-Vorstadt gestellt.
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Lebensqualität in der Stadt Salzburg in den Bereichen Mobilität, soziale Betreuung und Wohnen nachhaltig zu verbessern. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf aktuelle Bedürfnisse der Bevölkerung, wie steigende Fahrgastzahlen und den Bedarf an Pflegeeinrichtungen und geförderten Wohnungen.
Wichtige Beschlüsse im Überblick
- Gaisbergbus: Die Frequenz der Buslinie 151 wird an allen Tagen deutlich erhöht, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.
- Tageszentrum Lehen: Ein neues Betreuungsangebot für Senioren wird im Seniorenwohnhaus Lehen eingerichtet und soll noch 2025 den Betrieb aufnehmen.
- Wohnbauprojekt Brunnauer: Auf dem Gelände des Parkhotels Brunnauer entstehen 34 neue, geförderte Mietwohnungen mit erschwinglichen Mieten.
Gaisbergbus fährt künftig in kürzeren Intervallen
Eine der zentralen Entscheidungen betrifft die Buslinie 151, die den beliebten Salzburger Hausberg Gaisberg erschließt. Angesichts stark gestiegener Fahrgastzahlen hat der Gemeinderat einer umfassenden Taktverdichtung zugestimmt. Diese Maßnahme soll das Freizeitangebot am Gaisberg noch attraktiver machen und gleichzeitig den Individualverkehr reduzieren.
Fahrgastzahlen verdreifacht
Die Beliebtheit des Gaisbergbusses ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Laut Angaben der Stadt Salzburg haben sich die Fahrgastzahlen verdreifacht. Allein im Jahr 2025 nutzten bereits knapp 80.000 Personen das Angebot, um auf den Gaisberg zu gelangen.
Die neuen Taktzeiten im Detail
Die beschlossenen Änderungen sehen eine signifikante Verbesserung des Fahrplans an allen Wochentagen vor. Bisherige Wartezeiten werden deutlich verkürzt, was die Planung von Ausflügen erleichtert.
- Montag bis Freitag: Der Bus wird künftig im 60-Minuten-Takt verkehren. Bisher betrug das Intervall 90 Minuten.
- Wochenenden und Feiertage: An diesen Tagen wird der Takt von 45 Minuten auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet.
- Sondertage ab 2026: An 25 ausgewählten Tagen mit besonders hohem erwartetem Besucheraufkommen soll ab dem Jahr 2026 sogar ein 22-Minuten-Takt eingeführt werden. Die Auswahl dieser Tage obliegt dem Gaisbergkoordinator.
Diese Anpassungen sind eine direkte Reaktion auf das veränderte Mobilitätsverhalten und die wachsende Bedeutung des Gaisbergs als Naherholungsgebiet für Einheimische und Touristen. Die Stadt investiert damit in eine umweltfreundliche Alternative zum Auto.
Neues Tageszentrum für Senioren in Lehen
Ein weiterer wichtiger Beschluss widmet sich dem sozialen Bereich. Im Stadtteil Lehen wird ein neues Tageszentrum für Senioren eingerichtet, um dem steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht zu werden. Die Einrichtung wird im Seniorenwohnhaus Lehen angesiedelt sein und soll eine wichtige Lücke im Betreuungsnetz der Stadt schließen.
Betriebsstart und Personal
Die Inbetriebnahme des Tageszentrums ist für das zweite Halbjahr 2025 geplant. Um einen qualitativ hochwertigen Betrieb zu gewährleisten, werden acht neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Diese Fachkräfte werden für die Betreuung und Pflege der Tagesgäste verantwortlich sein.
Das Zentrum soll älteren Menschen ermöglichen, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu leben, während sie tagsüber professionelle Betreuung und soziale Kontakte erhalten. Dies entlastet auch pflegende Angehörige. Der Selbstkostenanteil für die Nutzung des Angebots wurde auf 40 Euro pro Tag festgelegt.
Die Bedeutung von Tageszentren
Tageszentren für Senioren sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Altenpflege. Sie bieten strukturierte Tagesabläufe, fördern soziale Interaktion und beugen der Vereinsamung im Alter vor. Gleichzeitig ermöglichen sie es pflegenden Familienmitgliedern, Beruf und Pflege besser zu vereinbaren, und stellen eine Alternative zum Umzug in ein Pflegeheim dar.
Leistbarer Wohnraum in der Elisabeth-Vorstadt
Auch im Bereich des Wohnbaus hat der Gemeinderat ein zukunftsweisendes Projekt auf den Weg gebracht. Auf dem Gelände des Parkhotels Brunnauer in der Elisabeth-Vorstadt werden 34 geförderte Mietwohnungen errichtet. Das Projekt wird im Zuge der Generalsanierung des Hotels umgesetzt und nutzt den bisherigen Parkplatz im nordwestlichen Teil des Areals.
Eigentümerin des Hotels und Initiatorin des Wohnprojekts ist die Arbeiterkammer Salzburg, die damit einen Beitrag zur Entlastung des angespannten Salzburger Wohnungsmarktes leisten will.
Bezahlbare Mieten für Zwei-Zimmer-Wohnungen
Das Projekt legt einen klaren Fokus auf Leistbarkeit. Die geplanten Zwei-Zimmer-Wohnungen sind insbesondere für Einzelpersonen und Paare gedacht, die auf dem freien Markt oft Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden.
"Die Miete für die geplanten Zwei-Zimmer-Wohnungen wird inklusive Steuern und Betriebskosten unter 600 Euro liegen", kündigte SPÖ-Klubvorsitzender Vincent Pultar an.
Dieses Preisniveau liegt deutlich unter den marktüblichen Mieten in Salzburg und soll sicherstellen, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen Zugang zu hochwertigem Wohnraum in einer zentralen Lage haben. Die Schaffung dieser Wohnungen ist ein wichtiges Signal in der städtischen Wohnungspolitik und zeigt, wie durch die Nachverdichtung bestehender Flächen neuer Lebensraum geschaffen werden kann, ohne zusätzliche Grünflächen zu versiegeln.





