Das diesjährige Stadtfest in Salzburg hat mit knapp 900.000 Euro fast doppelt so viel gekostet wie ursprünglich geplant. Die budgetierten 500.000 Euro wurden deutlich überschritten. Laut Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) sind vor allem unvorhergesehene Sicherheitskosten und ein unerwartet hoher Besucherandrang die Hauptgründe für die Kostenexplosion.
Die Mehrkosten von rund 400.000 Euro sollen nun intern im Ressort des Bürgermeisters durch Umschichtungen und Einsparungen gedeckt werden. Für das kommende Jahr wird eine Anpassung des Budgets und eine Erhöhung der Sponsorengelder angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kostenüberschreitung: Die Gesamtkosten beliefen sich auf fast 900.000 Euro statt der geplanten 500.000 Euro, eine Steigerung von 76 Prozent.
- Hauptgründe: Erhöhte Sicherheitsauflagen und eine Verdopplung der erwarteten Besucherzahl von 35.000 auf 65.000 Personen.
- Finanzierung des Defizits: Die zusätzlichen 400.000 Euro werden aus dem Budget des Bürgermeisters durch interne Einsparungen gedeckt.
- Ausblick 2025: Das Budget für das nächste Stadtfest wird erhöht, und Sponsoren haben bereits mehr Unterstützung zugesagt.
Detailanalyse der Kostensteigerung
Die deutliche Überschreitung des Budgets für das Salzburger Stadtfest hat eine Debatte über die Planung und Kalkulation von Großveranstaltungen ausgelöst. Die Endabrechnung zeigt Kosten von beinahe 900.000 Euro, was einer Differenz von knapp 400.000 Euro gegenüber der ursprünglichen Planung entspricht.
Bürgermeister Bernhard Auinger erklärte am Montag, dass die ursprüngliche Budgetierung zu niedrig angesetzt war. Man habe die Dimension der Veranstaltung unterschätzt, was zu einer Kettenreaktion bei den Ausgaben führte.
Sicherheitskonzept als Kostentreiber
Ein wesentlicher Faktor für die Mehrkosten war das erweiterte Sicherheitskonzept. Laut Auinger wurden die Anforderungen kurzfristig von den Behörden verschärft. Dies sei eine direkte Reaktion auf tragische Ereignisse an anderen Orten gewesen.
„Kurz vor der Veranstaltung gab es den tragischen Amoklauf in Graz. Daraufhin haben wir von der Behörde und Polizei die Vorschrift erhalten, einen Sicherheitsmitarbeiter pro 100 Besucher bereitzustellen. Das allein machte ein Drittel der Mehrkosten aus und war so nicht budgetierbar“, so Auinger auf Anfrage.
Diese unvorhergesehene Auflage führte zu einem sprunghaften Anstieg der Personalkosten im Sicherheitsbereich, der im ursprünglichen Budget nicht abgebildet war.
Zahlen im Überblick
- Geplantes Budget: 500.000 Euro
- Tatsächliche Kosten: ca. 900.000 Euro
- Mehrkosten: ca. 400.000 Euro (+76 %)
- Erwartete Besucher: 35.000
- Tatsächliche Besucher: 65.000
Unerwarteter Besucherrekord und seine Folgen
Ein weiterer Grund für die Kostenexplosion war der enorme Erfolg der Veranstaltung. Die Organisatoren hatten mit rund 35.000 Besuchern gerechnet. Tatsächlich strömten aber fast doppelt so viele Menschen, nämlich 65.000, in die Salzburger Innenstadt.
Dieser Rekordbesuch erforderte eine spontane Erweiterung des Veranstaltungsgeländes. Größere Flächen bedeuten automatisch höhere Kosten für Infrastruktur, Reinigung, sanitäre Anlagen und Personal. Die Logistik musste kurzfristig an die neuen Gegebenheiten angepasst werden, was die Ausgaben weiter in die Höhe trieb.
Die ursprüngliche Kalkulation
Bürgermeister Auinger räumte ein, dass die anfängliche Budgetierung auf einer zu konservativen Schätzung basierte. „Wir haben mit deutlich weniger Zulauf gerechnet. Die massive Ausweitung der Fläche aufgrund der Rekordzahl an Besuchern hat dann zu den weiteren Mehrkosten geführt“, erklärte der Bürgermeister.
Kontext: Budgetierung von Großveranstaltungen
Die Planung von Großveranstaltungen birgt immer finanzielle Risiken. Unvorhersehbare Faktoren wie Wetter, Sicherheitslagen oder unerwartet hohe Besucherzahlen können Budgets schnell sprengen. Besonders bei einer Erstauflage, wie dem neu konzipierten Stadtfest, fehlen oft verlässliche Vergleichswerte, was die Kalkulation erschwert.
Wie das Defizit gedeckt wird
Trotz der erheblichen Mehrkosten versicherte Bürgermeister Auinger, dass keine anderen städtischen Projekte oder Ressorts finanziell belastet werden. Die Deckung des Fehlbetrags von knapp 400.000 Euro soll vollständig innerhalb seines eigenen Zuständigkeitsbereichs erfolgen.
„Die Mehrkosten sind im Rahmen meines Wirkungsbereichs umzuschichten und in den nächsten Monaten einzusparen. Ich werde es keinem anderen wegnehmen“, betonte Auinger. Er erklärte, dass die Mittel aus Einsparungen bei anderen Posten stammen werden.
Als Beispiel nannte er Veranstaltungen, die zwar budgetiert, aber letztlich nicht durchgeführt wurden. „Es ist nichts Außergewöhnliches, dass bei der Budgetierung da und dort Geld überbleibt. So werden wir das auch umschichten.“
Lehren für die Zukunft und Planung für 2025
Die Erfahrungen aus diesem Jahr sollen direkt in die Planung für das nächste Stadtfest einfließen. Auinger bezeichnete die diesjährige Budgetierung als einen wichtigen Lernprozess.
Für das kommende Jahr sind bereits konkrete Anpassungen geplant:
- Erhöhung des Gesamtbudgets: Das Budget für das nächste Stadtfest wird von vornherein höher angesetzt, um einen realistischeren Rahmen zu schaffen.
- Fixe Einplanung der Sicherheitskosten: Die Ausgaben für das Sicherheitskonzept werden als eigener, erhöhter Posten im neuen Budget verankert.
- Steigerung der Sponsorengelder: Aufgrund des großen Erfolgs und der hohen Besucherzahl haben laut Auinger bereits mehrere Sponsoren zugesagt, ihre finanzielle Unterstützung für das nächste Jahr zu erhöhen.
Mit diesen Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass das Budget für das Stadtfest 2025 eingehalten werden kann. Der große Zuspruch der Bevölkerung hat gezeigt, dass die Veranstaltung ein wichtiger Termin im Salzburger Kalender ist, dessen finanzielle Basis nun auf solidere Beine gestellt werden soll.





