Das neu konzipierte Salzburger Stadtfest im Juni zog zwar rund 60.000 Besucher an und wurde als Erfolg gefeiert, doch die finanzielle Bilanz zeigt ein anderes Bild. Die Veranstaltungskosten überstiegen das ursprünglich geplante Budget um 76 Prozent, was für die Stadt Salzburg Mehrausgaben in Höhe von Hunderttausenden Euro bedeutet.
Die wichtigsten Fakten
- Die Kosten für das Stadtfest lagen 76 Prozent über dem veranschlagten Budget.
- Dies führt zu ungeplanten Mehrausgaben von mehreren Hunderttausend Euro für die Stadt Salzburg.
- Bürgermeister Bernhard Auinger bezeichnete die Situation als einen Lerneffekt für zukünftige Planungen.
- Trotz der Kostenexplosion besuchten zwischen 55.000 und 60.000 Menschen das dreitägige Fest.
Ein Fest mit hohen Folgekosten
Das Salzburger Stadtfest, das im Juni dieses Jahres in einer neuen Form stattfand, hat ein erhebliches finanzielles Nachspiel. Drei Tage lang verwandelte sich die Salzburger Innenstadt in eine große Bühne, für die der Individualverkehr gesperrt wurde. Die Veranstaltung lockte eine große Menschenmenge an, was zunächst als großer Erfolg gewertet wurde.
Die nun vorliegende Endabrechnung trübt jedoch die positive Stimmung. Laut offiziellen Angaben kam es zu einer massiven Kostenüberschreitung. Die Ausgaben lagen um 76 Prozent höher als ursprünglich im Budget vorgesehen. Für die Stadtkasse bedeutet dies eine erhebliche zusätzliche Belastung.
Hintergrund: Das neue Stadtfest-Konzept
Das Stadtfest 2024 wurde mit einem überarbeiteten Konzept durchgeführt. Ziel war es, die gesamte Altstadt als Veranstaltungsfläche zu nutzen und ein autofreies Zentrum zu schaffen. Dies erforderte umfangreiche logistische Maßnahmen, von Bühnenaufbauten über Sicherheitspersonal bis hin zu Verkehrsumleitungen, was sich nun in den gestiegenen Kosten niederschlägt.
Politische Reaktionen auf das Finanzdebakel
Bürgermeister Bernhard Auinger äußerte sich zu der unerwarteten Kostenentwicklung. Er sprach von einem „Learning“, also einem Lerneffekt, aus dem man für zukünftige Veranstaltungen Schlüsse ziehen müsse. Diese Aussage deutet darauf hin, dass die Komplexität und die damit verbundenen Kosten der Neuauflage des Festes unterschätzt wurden.
Die massive Budgetüberschreitung wirft Fragen zur Planung und Kontrolle von Großveranstaltungen durch die Stadtverwaltung auf. Es wird erwartet, dass die genauen Gründe für die Kostenexplosion in den kommenden Wochen politisch aufgearbeitet werden. Kritiker könnten eine mangelnde Kostenkontrolle und eine zu optimistische Budgetplanung bemängeln.
„Wir müssen aus dieser Erfahrung lernen, um zukünftige Feste finanziell solider zu planen.“ - Eine sinngemäße Einordnung der Aussage von Bürgermeister Bernhard Auinger.
Analyse der Kostenexplosion
Wo entstanden die Mehrkosten?
Obwohl eine detaillierte Aufschlüsselung der Mehrkosten noch aussteht, lassen sich einige Bereiche identifizieren, die wahrscheinlich zu der Budgetüberschreitung beigetragen haben. Dazu gehören:
- Sicherheitskonzept: Die Gewährleistung der Sicherheit für 60.000 Besucher in einer offenen Innenstadt erfordert einen hohen personellen und technischen Aufwand.
- Infrastruktur und Logistik: Der Aufbau von Bühnen, Sanitäranlagen und die Stromversorgung über ein großes Areal sind kostenintensiv.
- Verkehrsmanagement: Die Sperrung der Innenstadt und die Einrichtung von Umleitungen verursachen ebenfalls erhebliche Kosten.
- Personal: Höher als erwartete Personalkosten für Organisation, Durchführung und Reinigung könnten eine Rolle gespielt haben.
Das Stadtfest in Zahlen
- Besucher: ca. 55.000 - 60.000
- Dauer: 3 Tage im Juni
- Kostenüberschreitung: 76 %
- Konzept: Autofreie Innenstadt als Veranstaltungsbühne
Die Zukunft des Salzburger Stadtfestes
Nach diesem finanziellen Rückschlag steht die zukünftige Ausrichtung des Stadtfestes auf dem Prüfstand. Die Stadtverwaltung muss nun entscheiden, wie das Konzept angepasst werden kann, um eine Wiederholung einer derartigen Kostenüberschreitung zu vermeiden. Die Balance zwischen einem attraktiven Programm für die Bürger und einer soliden Finanzplanung wird die zentrale Herausforderung sein.
Mögliche Ansätze könnten eine Reduzierung des Veranstaltungsareals, eine stärkere Einbindung von Sponsoren oder eine Anpassung des Programms sein. Die Debatte darüber, wie viel ein solches Fest die Stadt kosten darf, ist damit neu entfacht. Die positiven Rückmeldungen der Besucher zeigen zwar den gesellschaftlichen Wert der Veranstaltung, doch die finanziellen Rahmenbedingungen müssen künftig strikter eingehalten werden.
Die politische Aufarbeitung wird zeigen, welche konkreten Konsequenzen aus dem „Learning“, wie es der Bürgermeister nannte, gezogen werden. Für die Salzburgerinnen und Salzburger bleibt zu hoffen, dass ihr beliebtes Stadtfest auch in Zukunft stattfinden kann – allerdings auf einer finanziell nachhaltigeren Basis.




