Am vergangenen Samstag, dem 4. Oktober 2025, fand in Salzburg der jährliche Zivilschutz-Probealarm statt. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Funktionsfähigkeit der Warninfrastruktur: 519 von 521 Sirenen im Bundesland funktionierten einwandfrei. Parallel dazu wurde das mobile Warnsystem AT-Alert erfolgreich getestet, das Warnmeldungen direkt auf Mobiltelefone sendet.
Das Wichtigste in Kürze
- Sirenen-Test: 99,6 % der Sirenen in Salzburg funktionierten bei der jährlichen Überprüfung korrekt (519 von 521 Anlagen).
- AT-Alert: Das mobile Warnsystem wurde zum zweiten Mal landesweit getestet. Mobilfunkbetreiber meldeten eine erfolgreiche Aussendung der Testnachrichten.
- Fehleranalyse: Die beiden ausgefallenen Sirenen werden nun umgehend von Technikern überprüft und repariert, um die volle Einsatzbereitschaft sicherzustellen.
- Bedeutung: Die regelmäßigen Tests sind entscheidend, um die Zuverlässigkeit der Warnsysteme für den Ernstfall zu gewährleisten und die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Hohe Zuverlässigkeit der Sirenen im Bundesland
Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) Salzburg zog nach dem Probealarm am 4. Oktober eine positive Bilanz. Die überwältigende Mehrheit der Sirenenanlagen im gesamten Bundesland hat den Test wie erwartet bestanden. Dies ist ein entscheidender Indikator für die Krisenvorsorge der Region.
Fast alle Anlagen funktionsbereit
Von den insgesamt 521 im Bundesland installierten Sirenen gaben 519 zur vorgesehenen Zeit das korrekte Signal ab. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 99,6 Prozent. Solche regelmäßigen Überprüfungen sind unerlässlich, um die mechanische und elektronische Funktion der Anlagen unter realen Bedingungen zu testen.
Die zwei Sirenen, die während des Tests stumm blieben, wurden sofort im System erfasst. Laut den zuständigen Behörden werden nun technische Teams die Ursache für den Ausfall untersuchen. Meist handelt es sich um kleinere technische Defekte oder Probleme mit der Stromversorgung, die zeitnah behoben werden können.
Zahlen im Überblick
Beim Zivilschutz-Probealarm am 4. Oktober 2025 wurden in Salzburg folgende Ergebnisse erzielt:
- Gesamtzahl der Sirenen: 521
- Funktionierende Sirenen: 519
- Ausgefallene Sirenen: 2
- Erfolgsquote: 99,6 %
AT-Alert als moderne Ergänzung etabliert sich
Neben dem traditionellen Sirenennetzwerk wurde zum zweiten Mal auch das moderne Warnsystem „AT-Alert“ einem landesweiten Test unterzogen. Dieses System nutzt die Cell-Broadcast-Technologie, um Warnungen direkt an alle Mobiltelefone zu senden, die sich in einem bestimmten geografischen Gebiet befinden.
Erfolgreiche Übertragung bestätigt
Der Landesfeuerwehrverband Salzburg berichtete, dass die ersten Rückmeldungen der Mobilfunknetzbetreiber positiv ausfielen. In einer ersten Stellungnahme hieß es:
„Nach Informationen der Mobilfunknetzbetreiber wurden die Aussendungen der Testnachrichten erfolgreich durchgeführt. Detailanalysen zu Zahlen der erreichten Mobilfunkstationen werden im Laufe der kommenden Woche durchgeführt.“
Diese detaillierte Analyse wird Aufschluss darüber geben, wie viele Endgeräte die Nachricht tatsächlich empfangen haben und ob es in bestimmten Regionen technische Schwierigkeiten gab. Die Ergebnisse sind entscheidend für die weitere Optimierung des Systems.
Wie funktioniert AT-Alert?
AT-Alert basiert auf dem „Cell Broadcast“-Standard. Im Gegensatz zu einer normalen SMS wird die Nachricht nicht an einzelne Telefonnummern, sondern an alle empfangsbereiten Geräte innerhalb einer Funkzelle gesendet. Dies hat mehrere Vorteile:
- Keine Überlastung: Das Netz wird auch bei einer großen Anzahl von Empfängern nicht überlastet.
- Anonymität: Es werden keine persönlichen Daten oder Telefonnummern benötigt.
- Schnelligkeit: Die Warnung erreicht die Geräte nahezu in Echtzeit.
- Geografische Präzision: Warnungen können auf bestimmte Gebiete wie Täler oder Bezirke begrenzt werden.
Damit ein Mobiltelefon AT-Alert-Nachrichten empfangen kann, muss es über ein aktuelles Betriebssystem verfügen und die Notfallbenachrichtigungen müssen in den Einstellungen aktiviert sein.
Die Bedeutung der verschiedenen Warnsignale
Der jährliche Probealarm dient nicht nur der technischen Überprüfung, sondern auch der Information der Bevölkerung. Viele Menschen sind mit der Bedeutung der unterschiedlichen Sirenensignale nicht mehr vertraut. Der Test ist eine wichtige Gelegenheit, dieses Wissen aufzufrischen.
Was die Signale bedeuten
In Österreich gibt es drei wesentliche Zivilschutzsignale, die jeder kennen sollte:
- Sirenenprobe: Ein 15 Sekunden langer, gleichbleibender Dauerton. Dieser Ton wird jeden Samstag um 12:00 Uhr zur Funktionsüberprüfung ausgestrahlt (außer am Tag des bundesweiten Probealarms).
- Warnung: Ein drei Minuten langer, gleichbleibender Dauerton. Dieses Signal kündigt eine herannahende Gefahr an. Die Bevölkerung ist aufgefordert, das Radio oder Fernsehen einzuschalten und auf Durchsagen zu achten.
- Alarm: Ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton. Dieses Signal bedeutet akute Gefahr. Man sollte sofort schützende Bereiche oder Räumlichkeiten aufsuchen und den Anweisungen der Behörden folgen.
- Entwarnung: Ein einminütiger, gleichbleibender Dauerton. Dieses Signal bedeutet das Ende der Gefahr.
Das Wissen um diese Signale kann im Ernstfall entscheidend sein, um schnell und richtig zu reagieren. Behörden empfehlen, sich diese Signale einzuprägen und im Familienkreis zu besprechen.
Zukünftige Ausrichtung des Bevölkerungsschutzes
Die Kombination aus traditionellen Sirenen und modernen digitalen Warnsystemen wie AT-Alert bildet das Rückgrat des österreichischen Bevölkerungsschutzes. Während Sirenen eine flächendeckende und robuste Warnung ermöglichen, die auch Menschen ohne Mobiltelefon erreicht, bietet AT-Alert die Möglichkeit, detaillierte Verhaltensanweisungen direkt zu übermitteln.
Experten betonen, dass ein redundantes System – also das Vorhandensein mehrerer, voneinander unabhängiger Warnkanäle – die Sicherheit der Bevölkerung massiv erhöht. Fällt ein System aus, kann ein anderes die Warnung dennoch übermitteln. Die erfolgreichen Tests in Salzburg zeigen, dass das Bundesland für den Ernstfall gut aufgestellt ist und die Modernisierung der Warninfrastruktur konsequent vorantreibt.





