Eine kleine bauliche Anpassung an einer öffentlichen WC-Anlage am Pfarrweg in Salzburg-Itzling sorgt für eine wesentliche Verbesserung der Barrierefreiheit. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung wurde ein kleiner Hügel neben der Tür entfernt, der für Rollstuhlfahrer ein erhebliches Hindernis darstellte. Die Arbeiten wurden innerhalb von fünf Tagen abgeschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine öffentliche Toilette in Itzling ist nach einer Korrektur nun vollständig barrierefrei zugänglich.
- Ein kleiner Hügel verhinderte zuvor, dass Rollstuhlfahrer die Tür selbstständig öffnen konnten.
- Die Stadtverwaltung reagierte auf Hinweise von Bürgern und beseitigte das Hindernis.
- Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl betont die Wichtigkeit von Bürger-Feedback für die Verbesserung der Infrastruktur.
Ein kleines Detail verhinderte die Barrierefreiheit
Im Jahr 2023 wurde am Pfarrweg in Itzling, direkt neben dem Seniorenwohnhaus und einem beliebten Spielplatz, eine moderne öffentliche Toilettenanlage errichtet. Von Anfang an wurde die Anlage als barrierefrei deklariert und erfüllte bei der Abnahme alle baurechtlichen Normen. Doch die tägliche Praxis offenbarte ein Problem, das auf dem Papier nicht ersichtlich war.
Ein kleiner, unscheinbarer Erdhügel direkt neben der Eingangstür machte es für Menschen im Rollstuhl nahezu unmöglich, die Tür selbstständig zu bedienen. Um die schwere Tür zu öffnen, müssen Rollstuhlfahrer nahe an die Klinke heranfahren. Der Hügel verhinderte jedoch genau dieses notwendige Manöver, da er den nötigen seitlichen Platz wegnahm.
Norm versus Realität
Der Fall in Itzling ist ein Beispiel dafür, wie Bauprojekte zwar formalen Normen entsprechen, aber in der Praxis dennoch Hürden aufweisen können. Echte Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen öffentliche Einrichtungen ohne fremde Hilfe und ohne besondere Erschwernis nutzen können. Oft sind es Kleinigkeiten, die über die tatsächliche Nutzbarkeit entscheiden.
Für Betroffene bedeutete dies, dass sie entweder auf fremde Hilfe angewiesen waren oder die Toilette gar nicht nutzen konnten – ein Zustand, der dem Grundgedanken der Barrierefreiheit widerspricht.
Aufmerksame Bürger als Impulsgeber
Die Lösung des Problems kam direkt aus der Bevölkerung. Aufmerksame Bürger erkannten die Schwierigkeit und meldeten sie bei der Stadtverwaltung. Dieser direkte Draht zwischen den Nutzern der städtischen Infrastruktur und der Verwaltung erwies sich als entscheidend für die schnelle Behebung des Mangels.
Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl bestätigte den Sachverhalt und lobte das Engagement der Bürger. In einer Stellungnahme erklärte er die Situation.
„Bei der Errichtung wurden alle Normen eingehalten, aber Bürgerinnen und Bürger haben uns auf diese kleine Hürde aufmerksam gemacht. Wir konnten das Hindernis jetzt beseitigen und einen barrierefreien Zugang möglich machen.“
Dankl nutzte die Gelegenheit, um die Bevölkerung aktiv zu ermutigen, ähnliche Beobachtungen und Anregungen zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur zu melden. Er verwies dabei auf die digitalen Kanäle der Stadt.
So können Sie mithelfen
Die Stadt Salzburg bietet mehrere Möglichkeiten, um Anregungen oder Mängel zu melden:
- Salzburg Direkt App: Eine mobile Anwendung für Smartphones.
- Website: Über das Online-Portal der Stadt Salzburg.
- E-Mail: Direkter Kontakt mit den zuständigen Abteilungen.
Diese Kanäle sollen sicherstellen, dass das Feedback der Bürger schnell bei den verantwortlichen Stellen ankommt und unbürokratisch bearbeitet werden kann.
Fünf Tage Bauzeit für eine nachhaltige Lösung
Nachdem das Problem erkannt war, handelte die Stadtverwaltung umgehend. Eine fünftägige Baustelle wurde am Pfarrweg eingerichtet, um die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Die Bauarbeiten konzentrierten sich darauf, den störenden Hügel abzutragen und den Bereich neben der Tür vollständig zu ebnen.
Das Ergebnis ist eine ebene, ausreichend große Fläche, die es Rollstuhlfahrern nun erlaubt, parallel zur Tür zu manövrieren und diese ohne Schwierigkeiten zu öffnen. Die kleine Korrektur hat eine große Wirkung und stellt sicher, dass die WC-Anlage ihrem Anspruch als barrierefreie Einrichtung nun vollständig gerecht wird.
Die Bedeutung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
Dieses Beispiel unterstreicht die wachsende Bedeutung von durchdachter Barrierefreiheit in der Stadtplanung. Es geht nicht nur darum, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern darum, einen inklusiven öffentlichen Raum zu schaffen, in dem sich alle Menschen frei und selbstbestimmt bewegen können.
Barrierefreiheit kommt nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute. Auch Eltern mit Kinderwagen, ältere Menschen mit Gehhilfen oder Personen mit temporären Einschränkungen, wie etwa einem gebrochenen Bein, profitieren von stufenlosen Zugängen, breiten Wegen und gut erreichbaren Einrichtungen.
Die Stadt Salzburg setzt in den letzten Jahren vermehrt auf die Verbesserung der Zugänglichkeit. Projekte wie die Sanierung von Geh- und Radwegen im Kurgarten oder die Optimierung der Barrierefreiheit in der Franz-Josef-Straße zeigen, dass das Thema einen hohen Stellenwert in der Stadtentwicklung einnimmt. Der Fall in Itzling beweist, dass oft schon kleine, aber gezielte Maßnahmen einen entscheidenden Unterschied machen können – und dass die Hinweise der Bürger dabei von unschätzbarem Wert sind.





