Die Stadt Salzburg ergreift konkrete Maßnahmen, um die Franz-Josef-Straße barrierefreier zu gestalten. Im Rahmen der laufenden Sanierung der Radwege werden taktile Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen installiert sowie die Übergänge für Rollstuhlfahrer optimiert. Eine Begehung mit Betroffenen lieferte wichtige Erkenntnisse für die weitere Bauplanung.
Praxistest direkt vor Ort
Am Montag, dem 13. Oktober 2025, fand eine gemeinsame Begehung in der Franz-Josef-Straße statt, um die neuen Maßnahmen auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen. Vertreter der Stadt, Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer sowie Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes testeten die bereits umgesetzten Verbesserungen. Ziel war es, direktes Feedback von den Menschen zu erhalten, für die diese Umbauten den Alltag erleichtern sollen.
Während des Tests wurden gezielt verschiedene Aspekte der neuen Infrastruktur untersucht. So standen drei unterschiedliche Varianten von Gehsteigübergängen auf dem Prüfstand, um die beste Lösung für Rollstuhlnutzer zu ermitteln. Gleichzeitig wurden zwei verschiedene taktile Leitsysteme bewertet, die blinden und sehbehinderten Personen eine sichere Orientierung ermöglichen sollen.
Wichtige Punkte im Überblick
- In der Franz-Josef-Straße werden im Zuge der Radwegsanierung neue Barrierefreiheitsmaßnahmen umgesetzt.
- Eine Begehung mit Rollstuhlnutzern und dem Blinden- und Sehbehindertenverband fand am 13. Oktober statt.
- Drei verschiedene Gehsteigübergänge und zwei taktile Leitsysteme wurden in der Praxis getestet.
- Die Ergebnisse fließen direkt in die laufenden und zukünftigen Bauprojekte der Stadt Salzburg ein.
Feedback von Betroffenen als Planungsgrundlage
Die Einbindung von Betroffenenverbänden ist ein zentraler Bestandteil des Projekts. Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl betonte die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit.
„Die ersten Abschnitte mit mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger sind bereits fertig. Wir überprüfen gemeinsam mit Vereinen von Menschen mit Behinderung vor Ort, ob alle Zugänge barrierefrei sind. Am Montag haben wir mit Rollstuhlfahrer:innen drei verschiedene Übergänge zu den Gehsteigen ausprobiert. Außerdem hat der Blinden- und Sehbehindertenverband mit uns zwei taktile Leitsysteme getestet.“
Diese direkte Rückmeldung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die theoretisch geplanten Maßnahmen auch in der Praxis funktionieren und den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Es geht darum, eine Infrastruktur zu schaffen, die für alle Menschen sicher und komfortabel nutzbar ist.
Einbindung in ein größeres Sanierungsprojekt
Die Verbesserungen der Barrierefreiheit sind Teil einer umfassenderen Sanierung der Radwege in der Franz-Josef-Straße. Durch die Neugestaltung entsteht nicht nur eine modernere Radinfrastruktur, sondern auch mehr Platz und Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger. Die Kombination dieser Projekte ermöglicht eine effiziente und ganzheitliche Aufwertung des öffentlichen Raums.
Projekt-Zeitplan
Der erste Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten in der Franz-Josef-Straße, der den Bereich zwischen der Faberstraße und der Paris-Lodron-Straße umfasst, soll nach aktueller Planung bis Ende des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
Langfristiger Nutzen für zukünftige Projekte
Die bei diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse haben einen Wert, der über die Franz-Josef-Straße hinausgeht. Markus Huber, der Radbauleiter vom Straßen- und Brückenamt der Stadt Salzburg, unterstrich die Bedeutung der aktuellen Tests für die Zukunft.
„Sie sind auch für zukünftige Bauvorhaben lehrreich, damit der Straßenraum für alle Menschen barrierefrei nutzbar wird“, erklärte Huber. Jede Erfahrung aus der Praxis hilft, die Standards für städtische Bauvorhaben weiter zu verbessern und Inklusion von Anfang an mitzudenken.
Schritt für Schritt zu einer barrierefreien Stadt
Die Neugestaltung der Franz-Josef-Straße ist ein Beispiel dafür, wie die Stadt Salzburg Inklusion und Barrierefreiheit aktiv vorantreibt. Durch die enge Abstimmung mit Betroffenen und die sorgfältige Erprobung verschiedener technischer Lösungen wird sichergestellt, dass die Investitionen in die Infrastruktur einen maximalen Nutzen für alle Bürgerinnen und Bürger bringen.
Was sind taktile Leitsysteme?
Taktile Leitsysteme sind Bodenindikatoren, die aus Rillen- und Noppenplatten bestehen. Sie können mit den Füßen oder einem Langstock ertastet werden. Diese Systeme helfen blinden und sehbehinderten Menschen, sich im öffentlichen Raum sicher zu orientieren. Sie markieren Wege, weisen auf Abzweigungen hin oder warnen vor Hindernissen wie Treppen oder Straßenquerungen.
Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts bis Jahresende markiert einen wichtigen Meilenstein. Die gewonnenen Daten und das Feedback der Nutzergruppen werden bereits in die Detailplanung der weiteren Abschnitte sowie in andere städtische Projekte integriert, um Salzburg kontinuierlich zugänglicher zu machen.





