Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) werden ab dem 6. Oktober 2025 die Sitzplatzkapazität auf der vielbefahrenen Weststrecke zwischen Wien und Salzburg deutlich erhöhen. Durch den Einsatz von modernen IC-Doppelstockzügen, die von der Deutschen Bahn übernommen wurden, stehen Reisenden und Pendlern künftig rund 20 Prozent mehr Plätze zur Verfügung. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Komfort zu verbessern und Engpässe auf einer der wichtigsten Bahnverbindungen Österreichs zu reduzieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Starttermin: Die neuen Doppelstockzüge verkehren ab dem 6. Oktober 2025.
- Strecke: Zwischen Wien und Salzburg auf den langsameren Verbindungen.
- Kapazität: Die Sitzplatzanzahl steigt um rund ein Fünftel auf 486 Plätze pro Zug.
- Fahrplan: Abfahrts- und Ankunftszeiten sowie Haltestellen bleiben unverändert.
- Tickets: Alle bereits gekauften Fahrkarten und Reservierungen behalten ihre Gültigkeit.
Ein strategischer Schritt zur Kapazitätserweiterung
Die Weststrecke ist eine der meistfrequentierten Bahnlinien in Österreich und verbindet die Bundeshauptstadt Wien mit wichtigen Landeshauptstädten wie St. Pölten, Linz und Salzburg. Insbesondere zu Stoßzeiten war die Auslastung der Züge oft an der Kapazitätsgrenze. Mit der Einführung der Doppelstockzüge reagieren die ÖBB auf die steigende Nachfrage und das wachsende Passagieraufkommen.
Die neuen Züge werden gezielt jene Verbindungen ersetzen, die bisher als Railjet (RJ) mit häufigeren Halten unterwegs waren. Die schnelleren Railjet-Express-Verbindungen (RJX), die mit weniger Zwischenstopps verkehren, werden weiterhin mit der bekannten Railjet-Flotte betrieben. Für Fahrgäste bedeutet dies eine klare Trennung zwischen den schnellen Expressverbindungen und den Regionalverbindungen mit mehr Platzangebot.
Hintergrund: Die Weststrecke
Die Weststrecke ist das Rückgrat des österreichischen Schienennetzes. Sie ist nicht nur für den nationalen Fernverkehr entscheidend, sondern auch ein wichtiger Korridor für den internationalen Personen- und Güterverkehr. Ein Ausbau der Kapazitäten auf dieser Strecke hat weitreichende positive Effekte für die gesamte Mobilität in Österreich.
Was sich für Reisende ändert und was gleich bleibt
Die wichtigste Nachricht für die Fahrgäste ist, dass sich an der gewohnten Reiseplanung nichts ändert. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten bleiben exakt dieselben. Auch die Bahnhöfe, an denen die Züge halten, ändern sich nicht. Die einzige sichtbare Anpassung ist die Zugbezeichnung: Aus einem bisherigen "RJ" wird ein "IC" (Intercity). So wird beispielsweise die Verbindung RJ 643 ab dem 6. Oktober 2025 als IC 643 im Fahrplan geführt.
Ein zusätzlicher Vorteil der Umstellung ist die Schaffung von zwei neuen abendlichen Direktverbindungen von und zum Flughafen Wien. Dies verbessert die Anbindung des internationalen Luftverkehrsknotenpunkts für Reisende aus den Bundesländern entlang der Weststrecke und erleichtert die An- und Abreise ohne Umsteigen in Wien.
Die neuen Züge im Detail
- Sitzplätze gesamt: 486
- Erste Klasse: 66 Sitzplätze
- Zweite Klasse: 420 Sitzplätze
- Fahrradstellplätze: 8
- Rollstuhlplätze: 2 (barrierefrei zugänglich)
Moderne Ausstattung für mehr Komfort
Die sechsteiligen Doppelstockgarnituren bieten nicht nur mehr Platz, sondern auch eine moderne Ausstattung, die den heutigen Anforderungen von Reisenden gerecht wird. Die Züge sind vollständig klimatisiert und verfügen über kostenloses WLAN, sodass Fahrgäste während der Reise arbeiten oder Unterhaltungsangebote nutzen können.
An jedem Sitzplatz sind Steckdosen vorhanden, um mobile Geräte aufzuladen. Großzügige Gepäckablagen bieten ausreichend Stauraum für Koffer und Taschen. Ein besonderer Fokus wurde auf die Barrierefreiheit gelegt. Die Züge verfügen über barrierefreie Einstiege und zwei speziell ausgewiesene Rollstuhlplätze, was das Reisen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erheblich erleichtert.
Fahrradmitnahme und Familienreisen
Auch an Radfahrer wurde gedacht. Mit acht Fahrradstellplätzen pro Garnitur wird die Mitnahme von Fahrrädern vereinfacht, was besonders für Touristen und Pendler attraktiv ist. Die geräumige Gestaltung der Waggons kommt zudem Familien mit Kinderwagen zugute, die nun mehr Platz zum Manövrieren haben.
Wichtige Informationen zu Tickets und Sitzplatzreservierungen
Die ÖBB betonen, dass für Fahrgäste, die bereits Tickets für Reisen ab dem 6. Oktober 2025 gekauft haben, kein Handlungsbedarf besteht. Alle Fahrkarten behalten uneingeschränkt ihre Gültigkeit. Dies gilt auch für bereits getätigte Sitzplatzreservierungen.
Da die Sitzpläne der neuen Doppelstockzüge von denen der bisherigen Railjet-Garnituren abweichen, haben die ÖBB proaktiv Umbuchungen vorgenommen. Die meisten Kunden, die eine Reservierung getätigt hatten, wurden bereits über ihre neuen Sitzplätze informiert.
Fahrgäste, die von den ÖBB nicht erreicht werden konnten, erhalten ihre neue Platzzuweisung unkompliziert und direkt beim Einstieg durch das Zugpersonal. Bei Fragen steht das Bordpersonal jederzeit zur Verfügung.
Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass alle Reisenden trotz der Fahrzeugumstellung einen reservierten Sitzplatz erhalten und die Reise wie geplant antreten können. Es wird empfohlen, kurz vor der Reise die Details in der ÖBB-App zu überprüfen oder sich bei Unklarheiten an das Personal am Bahnhof zu wenden.





