Die Stadt Salzburg plant, den Rotkreuz-Parkplatz am Franz-Josef-Kai für zwei Monate im Sommer für Autos zu sperren. Dieser Schritt ist der Auftakt für eine geplante dauerhafte Umgestaltung des Areals in einen öffentlichen Raum. Die vollständige Realisierung des Projekts hängt jedoch noch von der Sicherung der finanziellen Mittel ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine zweimonatige Sommersperre für den Rotkreuz-Parkplatz ist geplant.
- Langfristiges Ziel ist die vollständige Umwandlung in eine autofreie Zone.
- Die Finanzierung für den endgültigen Umbau ist noch nicht gesichert.
- Bürgerinnen und Bürger sollen in den Gestaltungsprozess einbezogen werden.
Sommersperre als erster konkreter Schritt
Die Stadtverwaltung Salzburg hat beschlossen, einen wichtigen Schritt zur Neugestaltung des Franz-Josef-Kais zu unternehmen. Der bei Autofahrern beliebte Rotkreuz-Parkplatz wird für einen Zeitraum von zwei Monaten im Sommer gesperrt. Diese temporäre Maßnahme soll als Testlauf dienen und zeigen, wie sich der Wegfall der Parkflächen auf die Verkehrssituation auswirkt.
Die Sommersperre ist mehr als nur eine vorübergehende Änderung; sie signalisiert den politischen Willen, die Nutzung des städtischen Raums neu zu denken. Die Fläche soll in dieser Zeit für alternative Nutzungen zur Verfügung stehen, um den Bürgern einen Vorgeschmack auf die zukünftigen Möglichkeiten zu geben.
Die Vision einer autofreien Zone
Hinter der temporären Schließung steht ein ambitioniertes, langfristiges Ziel: Der Parkplatz soll dauerhaft aus dem Stadtbild verschwinden. An seiner Stelle soll eine neue öffentliche Fläche entstehen, die zum Verweilen einlädt und die Lebensqualität in der Innenstadt erhöht. Die genaue Ausgestaltung ist noch offen, doch die grundlegende Idee ist die Schaffung eines Raumes für Menschen statt für Autos.
Hintergrund: Die Debatte um den Parkplatz
Der Rotkreuz-Parkplatz ist seit Jahren Gegenstand politischer Diskussionen in Salzburg. Während Befürworter die zentrale Lage und die Bedeutung für Pendler und Besucher betonen, kritisieren Gegner die Flächenversiegelung an einem prominenten Ort am Kai und fordern mehr Grün- und Aufenthaltsflächen im Stadtzentrum.
Die Umwandlung des Parkplatzes ist Teil einer größeren Strategie zur Verkehrsberuhigung und zur Steigerung der Attraktivität der Salzburger Altstadt. Ähnliche Projekte in anderen europäischen Städten haben gezeigt, dass solche Maßnahmen positive Effekte auf den lokalen Handel und den Tourismus haben können.
Bürgerbeteiligung als zentrales Element
Die Stadt Salzburg legt Wert darauf, die Bevölkerung in den Prozess der Neugestaltung miteinzubeziehen. Es ist geplant, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Wünsche für die zukünftige Nutzung des Areals einbringen können. Dieser partizipative Ansatz soll sicherstellen, dass der neue öffentliche Raum den Bedürfnissen der Menschen vor Ort entspricht.
Formate wie Workshops, Umfragen und Informationsveranstaltungen sollen den Dialog zwischen Verwaltung, Planern und der Öffentlichkeit fördern. Die Erfahrungen aus früheren Beteiligungsprozessen in der Stadt sollen hierbei genutzt werden, um ein möglichst breites Spektrum an Meinungen zu erfassen.
Frühere Nutzung bei Veranstaltungen
Dass der Platz auch ohne Autos funktioniert, hat sich bereits in der Vergangenheit gezeigt. Während des Stadtfestes im Juni 2025 wurde die Fläche erfolgreich für Stände, Liegestühle und andere Attraktionen genutzt, was auf das Potenzial als Veranstaltungs- und Begegnungsort hindeutet.
Die finanzielle Herausforderung
Die größte Hürde für die endgültige Umwandlung des Rotkreuz-Parkplatzes ist die Finanzierung. Während die temporäre Sommersperre mit relativ geringem Aufwand umsetzbar ist, erfordert der komplette Umbau erhebliche finanzielle Mittel. Diese sind im aktuellen städtischen Budget noch nicht vorgesehen.
Die Verwaltung prüft derzeit verschiedene Fördermöglichkeiten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, um die Kosten zu decken. Die endgültige Entscheidung über den Baubeginn hängt direkt von der erfolgreichen Sicherung dieser Gelder ab.
Ein Sprecher der Stadtplanung betonte: "Die Sommersperre ist ein klares Signal, in welche Richtung wir gehen wollen. Für die dauerhafte und hochwertige Umgestaltung benötigen wir jedoch eine solide finanzielle Basis, die wir erst schaffen müssen."
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die finanziellen Weichen für das Projekt zu stellen. Die Ergebnisse der Testphase im Sommer werden ebenfalls eine wichtige Rolle in der weiteren Argumentation und Planung spielen.





