Nach monatelangen Verhandlungen steht die Zukunft der Volksschule Schwarzstraße in der Stadt Salzburg fest. Die Erzdiözese Salzburg hat bekannt gegeben, dass der Schulbetrieb nach dem Schuljahr 2025/26 eingestellt wird. Die Finanzierung eines Neubaus ist für die Erzdiözese ohne öffentliche Förderungen nicht realisierbar.
Die Schließung der 135 Jahre alten Bildungseinrichtung wurde notwendig, da der Miteigentümer des Grundstücks, das Stift Admont, an dem Standort ein Wohnbauprojekt plant. Für die verbleibenden Schülerinnen und Schüler wird eine Lösung gesucht, um ihre Ausbildung geordnet fortzusetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Endgültige Schließung: Der Schulbetrieb wird nach dem Schuljahr 2025/26 eingestellt.
- Grund der Schließung: Ein geplantes Wohnprojekt des Miteigentümers Stift Admont und die fehlende Finanzierbarkeit eines Neubaus durch die Erzdiözese.
- Gescheiterte Verhandlungen: Ein Kaufangebot der Erzdiözese für das Grundstück wurde vom Stift Admont abgelehnt.
- Zukunft der Schüler: Alle Kinder können ihre aktuelle Klasse beenden. Die verbleibenden Klassen werden ab dem Schuljahr 2026/27 an einem anderen Standort der Erzdiözese untergebracht.
Die Entscheidung über die Zukunft der Traditions-Schule
Die Nachricht über das Ende der Volksschule Schwarzstraße wurde am Mittwoch von der Erzdiözese Salzburg offiziell bestätigt. Damit endet eine lange Phase der Unsicherheit für Eltern, Schüler und Lehrpersonal. Die Erzdiözese hatte die Trägerschaft übernommen, um den Betrieb kurzfristig zu sichern und eine abrupte Schließung zu verhindern.
Diese Übergangslösung ermöglicht es, den Unterricht für das laufende Schuljahr 2025/26 am gewohnten Standort fortzusetzen. Seit Beginn dieses Schuljahres werden jedoch bereits keine neuen Erstklässler mehr aufgenommen, um die schrittweise Abwicklung zu erleichtern.
Finanzielle Hürden verhinderten den Neubau
Im Zentrum der Bemühungen stand die Suche nach einer dauerhaften Lösung. Die Erzdiözese prüfte verschiedene Optionen, um den Schulstandort zu erhalten oder einen neuen zu schaffen. Laut Cornelius Inama, dem Finanzdirektor der Erzdiözese Salzburg, war die aussichtsreichste Variante der Kauf des Grundstücks in der Schwarzstraße.
„Wir haben ein abruptes Ende der Schule verhindern können. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, verschiedene Baumöglichkeiten für ein neues Schulgebäude zu prüfen. Die sinnvollste Variante wäre ein Grundstückskauf der Schwarzstraße selbst gewesen.“
Ein entsprechendes Kaufangebot wurde dem Stift Admont unterbreitet. Wie Inama erklärte, lehnte das Stift dieses Angebot jedoch ab. Ohne das Grundstück war die Erzdiözese gezwungen, andere, teurere Alternativen zu prüfen.
Hintergrund: Eigentumsverhältnisse und Bauprojekt
Das Grundstück der Volksschule Schwarzstraße gehört zu gleichen Teilen der Erzdiözese Salzburg und dem Stift Admont in der Steiermark. Das Stift Admont plant auf dem Areal die Errichtung eines Wohnprojekts und war daher nicht an einem Verkauf seines Anteils interessiert. Diese unterschiedlichen Interessenlagen erschwerten die Suche nach einer gemeinsamen Lösung erheblich.
Fehlende öffentliche Förderungen
Nachdem der Grundstückskauf gescheitert war, konzentrierten sich die Überlegungen auf einen kompletten Neubau an einem anderen Ort. Eine solche Investition hätte jedoch die finanziellen Kapazitäten der Erzdiözese bei Weitem überstiegen.
„Nach sorgfältiger Prüfung müssen wir nun leider mitteilen, dass die Erzdiözese allein, ohne Förderung seitens der öffentlichen Hand, eine Finanzierung eines Schulneubaus nicht stemmen kann“, so Inama weiter. Dieser Umstand führte letztlich zur unausweichlichen Entscheidung, den Schulbetrieb langfristig nicht weiterzuführen.
Erzbischof Lackner äußert Bedauern
Erzbischof Franz Lackner zeigte sich in einer Stellungnahme betroffen über das Ende der traditionsreichen katholischen Schule. Er betonte, dass die Erzdiözese sich intensiv um den Erhalt bemüht habe.
„Mit umso größerem Bedauern sehe ich es, dass die permanente Fortführung dieser so traditionsreichen katholischen Schule aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich sein wird“, erklärte Lackner. Er versicherte jedoch, dass die Erzdiözese alles daransetzen werde, die verbleibenden Schulkinder bestmöglich zu begleiten.
Eckdaten zur Volksschule Schwarzstraße
- Gründung: Vor 135 Jahren
- Status: Katholische Privatschule
- Betriebsende: Nach dem Schuljahr 2025/26
- Schüler: Keine Neuaufnahmen seit dem Schuljahr 2025/26
Wie geht es für die verbleibenden Schüler weiter?
Die wichtigste Zusage an die Eltern und Kinder ist, dass jedes Kind seine Klasse ordnungsgemäß abschließen kann. Für die Zeit nach der Schließung des Standortes in der Schwarzstraße gibt es bereits einen konkreten Plan.
Ab dem Schuljahr 2026/2027 werden die dann noch bestehenden Klassen in andere, geeignete Räumlichkeiten der Erzdiözese in der Stadt Salzburg umziehen. Wo genau dieser neue Standort sein wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Erzdiözese hat jedoch zugesichert, eine gute und geordnete Übergangslösung zu finden.
Die Schließung der Volksschule Schwarzstraße markiert das Ende einer Ära für eine der ältesten Bildungseinrichtungen der Stadt. Die Entscheidung verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, vor denen private Schulträger bei steigenden Kosten und konkurrierenden Interessen an wertvollen innerstädtischen Grundstücken stehen.





