Der Salzburger Arbeitsmarkt zeigte in den Sommermonaten 2025 eine leichte Entspannung. Obwohl die Zahl der arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vorjahr weiterhin höher ist, hat sich der Anstieg deutlich verlangsamt. Im Juli und August waren in der Stadt Salzburg durchschnittlich 4.882 Personen ohne Beschäftigung gemeldet, was einem Plus von 8,1 Prozent entspricht.
Besonders positive Signale kamen aus dem Tourismus und dem Baugewerbe, wo die Arbeitslosigkeit sogar zurückging. Dennoch bleibt die Gesamtsituation herausfordernd, da die Zahl der offenen Stellen branchenübergreifend sank.
Wichtige Fakten
- Gesamtzahl Arbeitslose: Durchschnittlich 4.882 Personen in der Stadt Salzburg im Sommer 2025.
- Anstieg verlangsamt: Der Zuwachs von 8,1 % ist geringer als der Durchschnitt von 12,4 % im ersten Halbjahr.
- Positive Branchen: Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Gastronomie (-3,1 %) und im Bau (-13,1 %).
- Weniger offene Stellen: Die Anzahl der verfügbaren Stellen sank branchenübergreifend um 17,9 %.
Detaillierte Analyse der Sommer-Statistik 2025
Nach einer Phase stark steigender Arbeitslosenzahlen zu Beginn des Jahres 2025 meldet das Arbeitsmarktservice (AMS) für die Stadt Salzburg eine Stabilisierung in den Monaten Juli und August. Mit 4.882 vorgemerkten arbeitslosen Personen lag die Zahl um 364 höher als im Sommer 2024. Dieser Anstieg von 8,1 Prozent stellt jedoch eine deutliche Abschwächung dar, verglichen mit dem Zuwachs von 12,4 Prozent im ersten Halbjahr.
Die Arbeitslosenquote für die Stadt Salzburg belief sich im Sommer auf 6,7 Prozent. Das ist ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Franz Huber, der Leiter des AMS Salzburg-Stadt, bewertet diese Entwicklung dennoch als vorsichtig positiv.
„Obwohl wir immer noch mehr arbeitslose Personen und weniger offene Stellen als im Vorjahr verzeichnen, zeigt die Entwicklung in den Sommermonaten Juli und August positive Tendenzen“, so Huber.
Die Dynamik am Arbeitsmarkt war in dieser Zeit hoch. Während 2.726 Personen neu in die Arbeitslosigkeit kamen, konnten 2.796 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Gleichzeitig meldeten Unternehmen in diesen beiden Monaten 1.697 neue offene Stellen beim AMS.
Unterschiedliche Entwicklungen in den Branchen
Die Analyse der einzelnen Wirtschaftszweige zeigt ein differenziertes Bild. Insbesondere die für Salzburg wichtigen Sektoren Tourismus und Bauwesen trugen zur Stabilisierung bei.
Tourismus und Gastronomie als Stütze
In der Beherbergung und Gastronomie, einem der wichtigsten Wirtschaftsmotoren der Mozartstadt, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen. Im Vergleich zum Sommer 2024 verringerte sich die Zahl um 3,1 Prozent auf durchschnittlich 572 Personen. Dieser Rückgang ist bemerkenswert, da der Sektor oft saisonalen Schwankungen unterliegt.
Allerdings ging auch das Stellenangebot in diesem Bereich leicht zurück. Die Zahl der sofort verfügbaren offenen Stellen sank um 4,2 Prozent auf 274. Dieser Rückgang ist jedoch moderater als der allgemeine Trend.
Starker Rückgang im Baugewerbe
Noch deutlicher war die positive Entwicklung im Baugewerbe. Hier verzeichnete das AMS einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 13,1 Prozent. Dies deutet auf eine robuste Auftragslage und eine hohe Nachfrage nach Fachkräften in diesem Sektor während der Sommermonate hin.
Arbeitsmarkt im Überblick: Sommer 2025
- Arbeitslose Personen: 4.882 (+8,1 %)
- Arbeitslosenquote: 6,7 % (+0,5 Prozentpunkte)
- Offene Stellen (gesamt): 2.048 (-17,9 %)
- Zugänge in Arbeitslosigkeit (Juli/Aug): 2.726
- Abgänge aus Arbeitslosigkeit (Juli/Aug): 2.796
Herausforderung: Weniger offene Stellen
Trotz der positiven Signale in einzelnen Branchen bleibt die Gesamtzahl der verfügbaren Arbeitsplätze eine Herausforderung. Über alle Sektoren hinweg verzeichnete das AMS Salzburg einen deutlichen Rückgang der gemeldeten offenen Stellen. Im Vergleich zum Vorjahressommer sank die Zahl um 445 auf 2.048, was einem Minus von 17,9 Prozent entspricht.
Dieser Rückgang deutet darauf hin, dass Unternehmen bei Neueinstellungen vorsichtiger agieren. Die wirtschaftliche Unsicherheit könnte ein Grund für die zögerliche Personalplanung sein. Für Arbeitssuchende bedeutet dies, dass der Wettbewerb um verfügbare Positionen zunimmt.
Was bedeutet hohe Dynamik am Arbeitsmarkt?
Franz Huber vom AMS spricht von einer „hohen Dynamik“ in Branchen wie Handel, Gastronomie und Gebäudebetreuung. Dies bedeutet, dass es in diesen Sektoren häufig zu Wechseln in den Beschäftigungsverhältnissen kommt. Viele Arbeitsverträge sind befristet oder saisonal, was zu kurzen Phasen der Arbeitslosigkeit zwischen zwei Anstellungen führt. Diese hohe Fluktuation prägt die Arbeitslosenstatistik in der Stadt Salzburg maßgeblich.
Prognose und Ausblick für die kommenden Monate
Wie wird sich die Situation weiterentwickeln? Das Institut Synthesis Forschung hat eine Prognose für das gesamte Bundesland Salzburg erstellt. Demnach wird erwartet, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit insbesondere ab dem vierten Quartal 2025 weiter abschwächen wird.
Ein tatsächlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Jahresvergleich wird laut den Forschern erst ab dem zweiten Quartal 2026 erwartet. Diese Prognose gibt Anlass zu verhaltenem Optimismus.
Für die Stadt Salzburg hängt die zukünftige Entwicklung laut AMS-Leiter Huber stark von drei Schlüsselbranchen ab:
- Handel: Als großer Arbeitgeber hat die Konjunktur im Einzelhandel direkten Einfluss auf die Beschäftigung.
- Beherbergung und Gastronomie: Die kommende Wintersaison und die Buchungslage für 2026 werden entscheidend sein.
- Gebäudebetreuung: Dieser Sektor ist eng mit der allgemeinen Wirtschaftslage verknüpft und reagiert schnell auf Veränderungen.
„Hier haben wir viele Beschäftigte und aufgrund der hohen Dynamik prägen diese Bereiche auch die Arbeitslosigkeit in der Stadt sehr stark“, erläutert Huber die Bedeutung dieser Sektoren. Die weitere Entwicklung wird also maßgeblich davon abhängen, wie sich diese wirtschaftlichen Eckpfeiler in den kommenden Monaten behaupten können.





