Der Salzburger Gewürzhersteller Wiberg, Teil der internationalen NovaTaste-Gruppe, steht vor personellen Veränderungen. Während das Unternehmen notwendige „Anpassungen“ bei der Belegschaft bestätigt, sendet es gleichzeitig ein starkes Signal für die Zukunft des Standorts: Die bisher gemietete Firmenzentrale in der Stadt Salzburg wurde gekauft.
Das Wichtigste in Kürze
- Wiberg-Chef Ludger Eilers bestätigt, dass personelle Anpassungen notwendig sind. Genaue Zahlen zum Stellenabbau wurden nicht genannt.
- Die Muttergesellschaft NovaTaste hat die bisher gemietete Firmenzentrale nahe der Alpenstraße in Salzburg erworben.
- Diese Investition wird als langfristiges Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Salzburg interpretiert.
- Das Unternehmen beschäftigt derzeit 760 Mitarbeiter in Salzburg und am Produktionsstandort in Freilassing.
Gemischte Signale für Belegschaft und Region
Ende September sorgten Berichte über einen bevorstehenden Stellenabbau beim renommierten Gewürzspezialisten Wiberg für Unruhe. Nun hat Ludger Eilers, Geschäftsführer von Wiberg und CEO der NovaTaste-Gruppe für Europa, die Notwendigkeit von personellen Maßnahmen bestätigt. In einer Stellungnahme sprach er von „Anpassungen“, die erforderlich seien, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.
Konkrete Zahlen über das Ausmaß des Personalabbaus wurden bisher nicht kommuniziert. Diese unklare Situation sorgt bei den 760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich auf die Zentrale in Salzburg und die Produktion im bayerischen Freilassing verteilen, für Verunsicherung. Die Ankündigung folgt auf eine Phase wirtschaftlicher Herausforderungen, die viele Unternehmen der Lebensmittelbranche betreffen.
Wiberg: Tradition und globale Präsenz
Wiberg wurde 1947 in Stuhlfelden im Pinzgau gegründet und hat sich zu einem international führenden Anbieter von Gewürzen, Gewürzmischungen und Zutaten für die Lebensmittelindustrie und Gastronomie entwickelt. Seit der Übernahme ist das Unternehmen ein zentraler Bestandteil der NovaTaste-Gruppe, die weltweit agiert und verschiedene Marken im Bereich Geschmack und Textur bündelt. Der Standort Salzburg dient dabei als wichtiger Knotenpunkt für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA).
Ein klares Bekenntnis zum Standort Salzburg
Trotz der schwierigen Nachrichten bezüglich der Belegschaft setzt die Unternehmensführung ein deutliches Zeichen für die langfristige Bedeutung Salzburgs. Die Muttergesellschaft NovaTaste hat das bisher nur gemietete Firmengebäude nahe der Salzburger Alpenstraße erworben. Dieser Schritt wird als strategische Investition und klares Bekenntnis zur Region gewertet.
„Wir stehen zum Standort Salzburg“, betonte Wiberg-Chef Ludger Eilers. Der Kauf der Immobilie sei ein Beweis für die langfristigen Pläne, die man in der Region verfolge.
Der Erwerb der Zentrale sichert nicht nur die physische Präsenz des Unternehmens, sondern signalisiert auch Stabilität in einer Phase des Umbruchs. Für die regionale Wirtschaft ist dies eine wichtige Nachricht, da Wiberg ein bedeutender Arbeitgeber und ein Aushängeschild für die Salzburger Lebensmittelkompetenz ist.
Strategische Gründe für den Immobilienkauf
Der Kauf einer Unternehmenszentrale anstelle einer langfristigen Miete hat mehrere strategische Vorteile, die NovaTaste bewogen haben dürften:
- Kostensicherheit: Eigentum schützt vor steigenden Mietpreisen und schafft eine stabile Kostenbasis für die Zukunft.
- Investitionssicherheit: Künftige Investitionen in den Ausbau oder die Modernisierung des Gebäudes sind einfacher und wirtschaftlicher umzusetzen.
- Langfristige Planung: Der Kauf untermauert die Absicht, den Standort Salzburg als zentralen Hub für die Geschäftstätigkeiten in Europa weiterzuentwickeln.
- Stärkung der lokalen Verankerung: Ein solcher Schritt festigt die Bindung an die lokale Gemeinschaft und Wirtschaft.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Die Entscheidung, Personal anzupassen und gleichzeitig in Immobilien zu investieren, spiegelt eine komplexe Unternehmensstrategie wider. Einerseits zwingen gestiegene Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik sowie ein verändertes Konsumverhalten viele Unternehmen zu Effizienzsteigerungen. Personalanpassungen sind oft eine direkte Folge davon.
Die Lebensmittelbranche im Wandel
Laut Berichten von Branchenverbänden kämpft die europäische Lebensmittelindustrie mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig. Dazu gehören die Inflation, die die Kaufkraft der Konsumenten schwächt, unterbrochene Lieferketten und der Druck, nachhaltiger zu produzieren. Unternehmen müssen ihre Strukturen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Andererseits erfordert die Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit strategische Investitionen. Mit dem Kauf der Zentrale schafft NovaTaste eine solide Basis für die zukünftige Entwicklung von Wiberg. Das Unternehmen positioniert sich, um von Salzburg aus Innovationen voranzutreiben und seine Marktposition in der EMEA-Region zu festigen.
Für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleibt die Unsicherheit vorerst bestehen, bis Details zu den geplanten „Anpassungen“ bekannt gegeben werden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie Wiberg den Spagat zwischen notwendiger Restrukturierung und dem erklärten Bekenntnis zum Standort Salzburg gestalten wird. Die Region hofft, dass die Investition in Stein ein starkes Fundament für die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze in der Zukunft darstellt.





