Ein 44-jähriger Mann aus Salzburg wurde Opfer eines Online-Betrugs, bei dem er eine teure Maschine bestellte, die nie ankam. Nach intensiven Ermittlungen konnte die Polizei nun einen verdächtigen Mann aus Oberösterreich ausforschen. Der finanzielle Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 44-jähriger Salzburger zahlte mehrere tausend Euro für eine Reifenwuchtmaschine, die nie geliefert wurde.
- Die Polizei identifizierte einen 49-jährigen Oberösterreicher als mutmaßlichen Betreiber der betrügerischen Website.
- Der Verdächtige wird bei der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs angezeigt.
- Der Vorfall unterstreicht die wachsenden Gefahren beim Online-Handel mit hochwertigen Gütern.
Der Betrugsfall im Detail
Wie die Landespolizeidirektion Salzburg am Mittwoch mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits im September. Ein 44-jähriger Salzburger suchte auf einer Internetplattform nach einer speziellen Reifenwuchtmaschine für seine Werkstatt. Er fand ein scheinbar seriöses Angebot und nahm Kontakt mit dem Verkäufer auf.
Nach der Einigung über den Kaufpreis überwies der Mann den geforderten Betrag von mehreren tausend Euro auf das angegebene Konto. Der Verkäufer versicherte ihm eine baldige Lieferung der Ware. Doch die Wochen vergingen, ohne dass die Maschine eintraf. Versuche, den Verkäufer zu kontaktieren, scheiterten.
Als dem Käufer klar wurde, dass er betrogen worden war, erstattete er Anzeige bei der Polizei. Er legte den Beamten alle verfügbaren Informationen vor, darunter die Kommunikation mit dem Verkäufer und die Bankdaten der Überweisung.
Erfolgreiche Ermittlungen der Polizei
Die Polizei nahm umgehend die Ermittlungen auf. In Fällen von Online-Betrug konzentriert sich die Arbeit der Ermittler oft auf die digitale Spurensuche. Dazu gehören die Analyse der betrügerischen Website, die Rückverfolgung von IP-Adressen und die Untersuchung der Finanztransaktionen.
Durch diese akribische Arbeit gelang es den Beamten, die Identität des mutmaßlichen Betreibers der Website festzustellen. Es handelt sich um einen 49-jährigen Mann aus Oberösterreich. Er steht im dringenden Verdacht, die Verkaufsplattform ausschließlich zum Zweck des Betrugs eingerichtet und betrieben zu haben.
Der Mann wurde von der Polizei ausgeforscht und mit den Vorwürfen konfrontiert. Er wird nun bei der zuständigen Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des schweren Betrugs angezeigt. Das weitere Verfahren wird von der Justiz geführt.
Zahlen zum Online-Betrug
Laut dem Bundeskriminalamt ist die Cyberkriminalität in Österreich in den letzten Jahren stark angestiegen. Betrugsdelikte im Internet machen einen erheblichen Teil davon aus. Im Jahr 2023 wurden zehntausende Fälle von Online-Betrug zur Anzeige gebracht, wobei die Dunkelziffer vermutlich noch deutlich höher liegt.
Wachsende Gefahr durch Fake-Shops
Der vorliegende Fall ist ein typisches Beispiel für Betrug durch sogenannte „Fake-Shops“. Kriminelle erstellen professionell aussehende Websites, auf denen sie Waren – oft zu besonders günstigen Preisen – anbieten, die sie gar nicht besitzen. Ihr einziges Ziel ist es, Vorauszahlungen von ahnungslosen Käufern zu erhalten.
Besonders bei teuren und spezialisierten Produkten wie Industriemaschinen, Elektronik oder Fahrzeugteilen ist die Masche verbreitet. Die Täter spekulieren darauf, dass Käufer bei einem vermeintlich guten Angebot bereit sind, hohe Summen im Voraus zu bezahlen.
Was ist eine Reifenwuchtmaschine?
Eine Reifenwuchtmaschine ist ein technisches Gerät, das in Kfz-Werkstätten eingesetzt wird. Es dient dazu, eine Unwucht bei Fahrzeugrädern zu erkennen und zu beseitigen. Durch das Anbringen kleiner Gewichte am Rad wird sichergestellt, dass es rund läuft. Dies verhindert Vibrationen am Lenkrad, erhöht den Fahrkomfort und reduziert den Verschleiß an Reifen und Fahrwerk.
So schützen Sie sich vor Betrug im Internet
Die Polizei rät Konsumenten zu besonderer Vorsicht beim Online-Shopping. Es gibt mehrere Merkmale, an denen man unseriöse Anbieter erkennen kann. Experten empfehlen, vor jedem Kauf eine kurze Überprüfung durchzuführen.
Checkliste für sicheres Online-Shopping:
- Impressum prüfen: Jeder seriöse Online-Shop muss ein vollständiges Impressum mit Firmenname, Adresse und Kontaktmöglichkeiten haben. Fehlt dieses oder ist es unvollständig, ist das ein Warnsignal.
- Zahlungsmethoden: Seien Sie misstrauisch, wenn ausschließlich Vorauskasse per Banküberweisung angeboten wird. Sichere Zahlungsmethoden wie Kauf auf Rechnung, Lastschrift oder Bezahldienste mit Käuferschutz (z.B. PayPal) sind zu bevorzugen.
- Preise vergleichen: Ist ein Angebot deutlich günstiger als bei allen anderen Anbietern, sollten Sie skeptisch werden. Solche „Lockangebote“ sind eine häufige Taktik von Betrügern.
- Kundenbewertungen suchen: Suchen Sie im Internet nach Erfahrungen anderer Kunden mit dem Shop. Fehlende oder ausschließlich perfekte Bewertungen können ein Hinweis auf Fälschungen sein.
- Auf Gütesiegel achten: Etablierte Gütesiegel (wie das E-Commerce-Gütezeichen in Österreich) können ein Hinweis auf einen vertrauenswürdigen Händler sein.
„Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das oft auch. Nehmen Sie sich immer Zeit, den Anbieter zu überprüfen, bevor Sie eine Überweisung tätigen“, warnt ein Sprecher der Kriminalprävention.
Was tun, wenn man Opfer wurde?
Sollten Sie trotz aller Vorsicht Opfer eines Online-Betrugs geworden sein, ist es wichtig, schnell zu handeln. Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Sichern Sie alle Beweise, wie E-Mails, Screenshots der Website und Zahlungsbelege. Informieren Sie zudem Ihre Bank, auch wenn eine Rückbuchung bei einer normalen Überweisung oft schwierig ist.
Durch eine schnelle Anzeige erhöhen Sie nicht nur die Chance, den Täter zu fassen, sondern helfen auch dabei, andere potenzielle Opfer zu schützen.





