In Grödig im Flachgau hat die Polizei am Montag eine 23-jährige Autofahrerin aus Linz gestoppt, die durch ihre unsichere Fahrweise aufgefallen war. Bei der anschließenden Kontrolle versuchte die junge Frau, die Beamten mit einer Probe synthetischen Urins zu täuschen, um einen Drogenkonsum zu verschleiern.
Der Täuschungsversuch scheiterte jedoch. Die Frau gab schließlich zu, am Wochenende Kokain konsumiert zu haben. Ein herangezogener Arzt stellte ihre Fahruntauglichkeit fest, woraufhin ihr der Führerschein sofort abgenommen wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 23-jährige Lenkerin aus Linz wurde in Grödig wegen auffälliger Fahrweise angehalten.
- Sie versuchte, einen Drogentest mit synthetischem Urin zu manipulieren.
- Nachdem der Betrugsversuch aufgedeckt wurde, gestand sie Kokainkonsum.
- Ein Arzt bestätigte die Fahruntauglichkeit; der Führerschein wurde entzogen.
Auffälliges Fahrverhalten führt zu Polizeikontrolle
Am Montagnachmittag bemerkte eine Polizeistreife im Grödiger Ortsteil Glanegg ein Fahrzeug, das durch eine unsichere und auffällige Fahrweise auffiel. Die Beamten entschieden sich, das Fahrzeug und dessen Lenkerin einer genauen Kontrolle zu unterziehen. Am Steuer saß eine 23 Jahre alte Frau aus Linz.
Während der ersten Befragung zeigten sich bei der Fahrerin Anzeichen, die auf eine mögliche Beeinträchtigung durch Suchtmittel hindeuteten. Die Polizisten forderten sie daher auf, einen Drogen-Speicheltest durchzuführen. Diesen verweigerte die junge Frau jedoch.
Der Täuschungsversuch mit synthetischem Urin
Anstelle des Speicheltests erklärte sich die 23-Jährige bereit, eine Urinprobe abzugeben. Bei der Durchführung des Tests bemerkten die erfahrenen Beamten jedoch Unstimmigkeiten. Es stellte sich heraus, dass die Frau versuchte, eine Probe mit synthetischem Urin, auch als „CleanUrin“ bekannt, abzugeben.
Dieser Täuschungsversuch wurde von den Polizisten sofort unterbunden. Mit dem gescheiterten Betrug konfrontiert, änderte die Lenkerin ihr Verhalten und wurde kooperativer.
Hintergrund: Was ist synthetischer Urin?
Synthetischer Urin ist eine im Labor hergestellte Flüssigkeit, die in ihrer Zusammensetzung und ihren physikalischen Eigenschaften menschlichem Urin stark ähnelt. Sie enthält typische Bestandteile wie Kreatinin, Harnsäure, Salze und hat den passenden pH-Wert sowie die richtige Dichte. Solche Produkte werden oft online verkauft und gezielt zur Manipulation von Drogentests beworben. Die Polizei ist jedoch auf solche Methoden geschult und erkennt Täuschungsversuche in der Regel.
Geständnis und ärztliche Untersuchung
Nachdem ihr Manipulationsversuch aufgedeckt worden war, gab die 23-Jährige gegenüber den Beamten zu, am vorangegangenen Wochenende Kokain konsumiert zu haben. Aufgrund dieses Geständnisses und der weiterhin bestehenden Anzeichen einer Beeinträchtigung wurde ein Sprengelarzt zur Untersuchung hinzugezogen.
Der Mediziner führte eine klinische Untersuchung durch, um die Fahrtauglichkeit der Frau objektiv zu beurteilen. Sein Befund war eindeutig: Die Lenkerin war durch Suchtmittel beeinträchtigt und zum Führen eines Fahrzeugs nicht geeignet.
Gefahren von Kokain im Straßenverkehr
Kokain ist ein starkes Stimulans, das zu extremer Selbstüberschätzung, erhöhter Risikobereitschaft und aggressivem Fahrverhalten führen kann. Die Wahrnehmung wird verzerrt, während die Konzentrationsfähigkeit stark abnimmt. Nach Abklingen der Wirkung können plötzliche Müdigkeit, Erschöpfung und depressive Verstimmungen auftreten, was das Unfallrisiko weiter drastisch erhöht.
Konsequenzen für die Fahrerin
Auf Grundlage der ärztlichen Feststellung wurde der 23-Jährigen die Weiterfahrt sofort untersagt. Die Beamten nahmen ihr den Führerschein an Ort und Stelle ab. Die Frau muss nun mit einem umfangreichen Verwaltungsverfahren rechnen.
Die rechtlichen Folgen für das Fahren unter Drogeneinfluss in Österreich sind streng und umfassen unter anderem:
- Hohe Geldstrafen, die sich im Bereich von mehreren hundert bis tausend Euro bewegen.
- Entzug der Lenkberechtigung für einen längeren Zeitraum.
- Anordnung einer verkehrspsychologischen Untersuchung (VPU).
- Möglicherweise die Anordnung von Nachschulungen.
Zusätzlich zum Fahren unter Drogeneinfluss wird auch der Versuch, die Behörden zu täuschen, im Verfahren berücksichtigt. Dieser Vorfall unterstreicht einmal mehr die Risiken von Drogen im Straßenverkehr und die Konsequenzen, die auf unbelehrbare Lenker zukommen.
Statistik: Drogen am Steuer in Österreich
Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ist die Zahl der Anzeigen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss in den letzten Jahren gestiegen. Dies liegt auch an verbesserten Kontrollmethoden und einer erhöhten Aufmerksamkeit der Polizei. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Drogenlenker verursachen überdurchschnittlich oft schwere Unfälle, da ihre Reaktionsfähigkeit und Risikoeinschätzung massiv beeinträchtigt sind.
Die Polizei Salzburg appelliert erneut an alle Verkehrsteilnehmer, sich niemals unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol ans Steuer zu setzen. Solche Fahrten gefährden nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben unschuldiger Dritter.





