Ab dem 14. Dezember tritt der neue Fahrplan der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Kraft und bringt für Reisende in Salzburg wesentliche Änderungen. Während die Verbindungen in den Süden Österreichs durch einen Stundentakt nach Kärnten und eine schnellere Route in die Steiermark deutlich verbessert werden, müssen sich Pendler und Reisende nach Deutschland ab Februar auf Einschränkungen durch Bauarbeiten einstellen.
Die Neuerungen umfassen den Einsatz moderner Doppelstockzüge auf der Weststrecke, eine Taktverdichtung auf der Tauernachse und die Nutzung der neuen Koralmbahn, die die Fahrzeit nach Graz verkürzt. Gleichzeitig kündigt die Deutsche Bahn umfangreiche Baumaßnahmen an, die den Zugverkehr im Flachgau beeinträchtigen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Stundentakt nach Villach: Die Frequenz auf der Strecke Salzburg – Bad Gastein – Villach wird von zwei Stunden auf eine Stunde verdoppelt.
- Schneller nach Graz: Durch die neue Koralmbahn verkürzt sich die Reisezeit in die steirische Landeshauptstadt.
- Moderne Züge: Auf der Weststrecke kommen vermehrt IC-Doppelstockzüge zum Einsatz, die mehr Komfort und Platz bieten.
- Bauarbeiten im Flachgau: Ab Februar 2025 führen Baumaßnahmen der Deutschen Bahn zu Einschränkungen im Zugverkehr Richtung München.
Verbesserungen auf der Südachse: Stündlich nach Kärnten
Eine der bedeutendsten Verbesserungen für Salzburger Fahrgäste ist die massive Aufwertung der Zugverbindungen in Richtung Süden. Die wichtige Strecke von Salzburg Hauptbahnhof über das Gasteinertal nach Villach wird ab dem 14. Dezember im Stundentakt bedient. Bisher verkehrten die Züge hier nur alle zwei Stunden.
Diese Taktverdichtung bedeutet eine erhebliche Erleichterung für Pendler und Touristen. Besonders die Erreichbarkeit der beliebten Kur- und Skigebiete im Gasteinertal verbessert sich dadurch. Reisende sind nun flexibler und können ihre Fahrten einfacher planen, ohne lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen.
Direktverbindungen bis nach Graz
Ein Teil der stündlichen Züge wird von Villach über Klagenfurt weiter nach Graz geführt. Insgesamt entstehen so 20 tägliche Verbindungen von Salzburg in die Landeshauptstädte Kärntens und der Steiermark. Dies stärkt die Ost-West-Achse im Süden Österreichs und schafft eine attraktive Alternative zum Auto.
Hintergrund: Die Tauernbahn
Die Tauernbahn ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen im österreichischen Schienennetz. Sie verbindet Salzburg mit Kärnten und ist sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr von zentraler Bedeutung. Der Ausbau und die Modernisierung dieser Strecke sind entscheidend für die Anbindung der westlichen Bundesländer.
Die Koralmbahn beschleunigt die Reise in die Steiermark
Ein weiteres Highlight des neuen Fahrplans ist die positive Auswirkung der neu eröffneten Koralmbahn auf die Verbindungen von Salzburg nach Graz. Obwohl die Strecke selbst zwischen Kärnten und der Steiermark liegt, profitieren auch Reisende aus Salzburg von der deutlich kürzeren Fahrzeit auf diesem Teilstück.
Die Reise von Salzburg nach Graz wird dadurch schneller und komfortabler. Die Fahrzeit reduziert sich, was die Bahn als Verkehrsmittel auf dieser Relation deutlich attraktiver macht. Die ÖBB reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und effizienten Fernreiseoptionen.
Zahlen und Fakten zur Koralmbahn
Die Koralmbahn ist eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Sie umfasst 130 Kilometer Neubaustrecke, davon 33 Kilometer im Koralmtunnel. Nach ihrer vollständigen Fertigstellung wird sie die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt von fast drei Stunden auf nur 45 Minuten verkürzen.
Modernisierung auf der Weststrecke
Auch auf der meistfrequentierten Bahnstrecke Österreichs, der Weststrecke zwischen Salzburg und Wien, gibt es Neuerungen. Seit Anfang der Woche werden hier vermehrt moderne IC-Doppelstockzüge eingesetzt. Diese Züge bieten mehr Sitzplätze, erhöhten Komfort und sind barrierefrei zugänglich.
Der Einsatz dieser Zuggarnituren ist Teil der kontinuierlichen Flottenmodernisierung der ÖBB. Ziel ist es, den Fahrgästen ein angenehmeres Reiseerlebnis zu bieten und die Kapazitäten auf den Hauptverkehrsachsen zu erhöhen. Die Doppelstockzüge verfügen über Klimaanlagen, Steckdosen an den Plätzen und oft auch über WLAN.
„Die Modernisierung unserer Flotte und die Verdichtung der Takte sind entscheidende Schritte, um die Bahn als Rückgrat der öffentlichen Mobilität in Österreich zu stärken. Wir wollen unseren Fahrgästen verlässliche, schnelle und komfortable Verbindungen bieten.“ – ÖBB-Sprecher (sinngemäß)
Geplante Einschränkungen Richtung Deutschland ab Februar
Während die Verbindungen innerhalb Österreichs ausgebaut werden, müssen sich Reisende in Richtung Deutschland auf Schwierigkeiten einstellen. Die Deutsche Bahn (DB) hat umfangreiche Bauarbeiten auf der Strecke zwischen Freilassing und München angekündigt, die ab Februar 2025 beginnen sollen.
Diese Baumaßnahmen sind für den langfristigen Ausbau der Strecke notwendig, werden aber kurz- und mittelfristig zu erheblichen Einschränkungen führen. Betroffen sind sowohl der Fernverkehr (Railjet, EuroCity) als auch der Nahverkehr, wie die S-Bahn im Flachgau.
Was Fahrgäste erwartet
Die genauen Auswirkungen der Bauarbeiten werden von der ÖBB und der DB noch bekannt gegeben. Es ist jedoch mit folgenden Maßnahmen zu rechnen:
- Schienenersatzverkehr: Auf bestimmten Abschnitten könnten Busse statt Zügen verkehren.
- Fahrplanänderungen: Züge könnten umgeleitet werden oder zu geänderten Zeiten fahren.
- Längere Fahrzeiten: Reisende müssen sich auf eine verlängerte Gesamtreisezeit einstellen.
Pendlern und Reisenden wird empfohlen, sich vor Fahrtantritt rechtzeitig über die aktuellen Verbindungen zu informieren. Die ÖBB werden die Informationen über ihre Website, die Scotty-App und an den Bahnhöfen zur Verfügung stellen. Die Bauarbeiten sind Teil eines größeren Projekts zur Modernisierung des deutschen Schienennetzes und sollen die Kapazität und Zuverlässigkeit langfristig erhöhen.





