Der bekannte Salzburger Gewürzhersteller Wiberg, der zur NovaTaste-Gruppe gehört, hat einen Personalabbau an seinem Hauptsitz angekündigt. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Kosteneinsparungsprogramms der Muttergesellschaft. Vorerst sollen zwischen 10 und 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Salzburg betroffen sein, wo das Unternehmen derzeit rund 250 Personen beschäftigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gewürzhersteller Wiberg plant einen Stellenabbau am Standort Salzburg.
- Die Maßnahme ist Teil einer Kostenstrategie der Muttergesellschaft NovaTaste.
- Zunächst sind zwischen 10 und 20 Arbeitsplätze betroffen.
- Ein Sozialplan wurde bereits mit dem Betriebsrat ausgehandelt und vereinbart.
- Wiberg beschäftigt in Salzburg 250 und im nahen Freilassing 350 Mitarbeiter.
Hintergründe der Restrukturierung
Die Entscheidung zum Personalabbau bei Wiberg ist direkt auf die strategischen Ziele der übergeordneten NovaTaste-Gruppe zurückzuführen. Diese Gruppe befindet sich im Besitz des französischen Finanzinvestors PAI Partners, der für seine auf Effizienzsteigerung ausgerichteten Unternehmensstrategien bekannt ist. Das Ziel ist es, die Kostenstrukturen innerhalb der gesamten Gruppe zu optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Obwohl die genaue Zahl der Kündigungen noch nicht final feststeht, wurde bestätigt, dass die ersten Schritte am Salzburger Standort umgesetzt werden. Die Unternehmensleitung hat in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat Maßnahmen ergriffen, um die sozialen Folgen für die betroffenen Mitarbeiter abzufedern.
Vom globalen Zentrum zur Kostenoptimierung
Vor rund zwei Jahren klang die Zukunft für den Standort Salzburg noch anders. Der Finanzinvestor PAI Partners übernahm das Gewürzgeschäft der damaligen Wiberg-Mutter Frutarom für eine Summe von 900 Millionen Euro. Damals wurde angekündigt, das weltweite Gewürzgeschäft unter dem neuen Namen NovaTaste in Salzburg zu bündeln und den Standort zu einem globalen Zentrum auszubauen. Die aktuellen Sparmaßnahmen stehen im Kontrast zu diesen ursprünglichen, ehrgeizigen Plänen.
Details zum Stellenabbau und den Standorten
Die Restrukturierungsmaßnahmen betreffen zunächst den Hauptsitz in Salzburg, der sich nahe der Alpenstraße befindet. Hier arbeiten aktuell 250 der insgesamt 600 Mitarbeiter der Region. Ein weiterer wichtiger Standort befindet sich im benachbarten Freilassing in Bayern, wo Wiberg weitere 350 Personen beschäftigt. Ob und in welchem Ausmaß der deutsche Standort von zukünftigen Maßnahmen betroffen sein wird, ist derzeit nicht bekannt.
Die erste Phase des Abbaus in Salzburg betrifft eine Gruppe von 10 bis 20 Mitarbeitern. Die Geschäftsführung betont, dass man sich bemüht, den Prozess so transparent wie möglich zu gestalten. Die Unsicherheit unter der Belegschaft ist jedoch spürbar, da noch nicht klar ist, ob weitere Kündigungswellen folgen werden.
Wiberg in Zahlen
- 250 Mitarbeiter am Standort Salzburg
- 350 Mitarbeiter am Standort Freilassing (Deutschland)
- 900 Millionen Euro war der Kaufpreis für die Übernahme durch PAI Partners
- 10-20 Stellen sind in der ersten Phase des Abbaus betroffen
Sozialplan zur Abfederung der Folgen
Ein zentraler Punkt in den Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Belegschaftsvertretung war die Ausarbeitung eines Sozialplans. Dieser Plan wurde laut Unternehmensangaben bereits erfolgreich mit dem Betriebsrat vereinbart und soll die negativen Konsequenzen für die gekündigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter minimieren.
Ein Sozialplan umfasst in der Regel verschiedene Leistungen, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen. Dazu können gehören:
- Abfindungszahlungen: Finanzielle Entschädigungen, deren Höhe sich oft nach Betriebszugehörigkeit und Alter richtet.
- Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen: Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung durch Qualifizierungsangebote.
- Unterstützung bei der Jobsuche: Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen oder die Vermittlung an Outplacement-Beratungen.
- Gründung einer Arbeitsstiftung: In manchen Fällen wird eine Stiftung gegründet, um gekündigten Mitarbeitern den Übergang in ein neues Arbeitsverhältnis zu erleichtern.
Die genauen Details des bei Wiberg vereinbarten Sozialplans wurden nicht öffentlich gemacht, doch die Einigung wird als wichtiger Schritt zur Wahrung des sozialen Friedens im Unternehmen gesehen.
Die Rolle des Finanzinvestors PAI Partners
Die Übernahme durch Finanzinvestoren wie PAI Partners führt häufig zu einer Neuausrichtung der Unternehmensstrategie. Solche Investoren erwerben Unternehmen mit dem Ziel, deren Wert durch Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und strategische Neupositionierungen zu erhöhen, um sie nach einigen Jahren mit Gewinn wieder zu verkaufen. Dies erklärt den starken Fokus auf Kostenkontrolle bei der NovaTaste-Gruppe.
"Die Ankündigungen vor zwei Jahren waren großspurig. Man werde das weltweite Geschäft mit Gewürzen unter dem Namen NovaTaste in Salzburg bündeln", hieß es damals seitens der Geschäftsführung. Die jetzige Entwicklung zeigt, dass sich die Prioritäten unter der neuen Eigentümerstruktur verschoben haben.
Für traditionsreiche Unternehmen wie Wiberg bedeutet dies oft einen Kulturwandel. Während der Fokus früher möglicherweise stärker auf langfristigem Wachstum und Produktinnovation lag, rücken nun kurz- bis mittelfristige finanzielle Kennzahlen in den Vordergrund.
Ausblick für die Belegschaft und den Standort
Die Ankündigung des Stellenabbaus sorgt für Verunsicherung bei den verbleibenden Mitarbeitern in Salzburg und Freilassing. Die ursprüngliche Vision, Salzburg zum globalen Herzstück von NovaTaste zu machen, scheint vorerst von der Notwendigkeit zur Kostenreduktion überschattet zu werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Strategie der Muttergesellschaft weiterentwickelt und welche langfristigen Auswirkungen dies auf die beiden Standorte haben wird.
Die Existenz eines Sozialplans zeigt jedoch, dass die Unternehmensführung und der Betriebsrat bemüht sind, eine sozialverträgliche Lösung zu finden. Für die betroffenen Mitarbeiter beginnt nun die Phase der Neuorientierung, während das Unternehmen den eingeschlagenen Sparkurs weiterverfolgt.





