Das Land Salzburg wird den Gemeinden ab Herbst ein mobiles Radargerät zur Verfügung stellen, um die Überwachung von Geschwindigkeitsüberschreitungen flexibler zu gestalten. Das Fahrzeug, das mit moderner Radartechnik ausgestattet ist, soll an wechselnden Standorten eingesetzt werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Ein Großteil der Einnahmen aus den Strafen soll direkt den jeweiligen Gemeinden zugutekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Herbst 2024 wird ein mobiles Radarauto in Salzburger Gemeinden eingesetzt.
- Die Einnahmen aus den Geschwindigkeitsstrafen fließen größtenteils an die Kommunen.
- Das Ziel ist eine flexiblere Verkehrsüberwachung und erhöhte Sicherheit, insbesondere an Gefahrenstellen.
- Die Stadt Hallein nutzt bereits seit über zwei Jahren erfolgreich ein ähnliches System.
Flexiblere Kontrollen für mehr Sicherheit
Die Einführung des mobilen Radarautos markiert einen strategischen Wandel in der Verkehrsüberwachung des Landes. Anstatt sich ausschließlich auf stationäre Blitzer zu verlassen, ermöglicht das neue Fahrzeug den Behörden, schnell und unauffällig auf Beschwerden von Bürgern oder auf Unfallschwerpunkte zu reagieren.
Das System ist darauf ausgelegt, an Orten eingesetzt zu werden, an denen eine feste Installation nicht praktikabel ist. Dazu gehören beispielsweise Zonen vor Schulen und Kindergärten, Baustellenbereiche oder Wohnstraßen, in denen Anwohner über zu schnelles Fahren klagen. Die Unvorhersehbarkeit der Kontrollen soll einen stärkeren präventiven Effekt auf die Fahrer haben.
Hintergrund: Warum mobile Überwachung?
Mobile Radargeräte bieten gegenüber fest installierten Blitzern mehrere Vorteile. Sie sind nicht an einen Ort gebunden und können gezielt dort eingesetzt werden, wo aktuell ein Problem mit Rasern besteht. Autofahrer können sich den Standort nicht einfach merken, was zu einer generellen Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen im gesamten Gemeindegebiet führen soll.
Das Modell Hallein dient als Vorbild
Die Entscheidung des Landes, ein solches Fahrzeug anzuschaffen, basiert auch auf den positiven Erfahrungen, die in der Stadt Hallein gesammelt wurden. Dort ist bereits seit mehr als zwei Jahren ein ähnliches Radarauto im Einsatz. Die Verantwortlichen in Hallein berichten von einer spürbaren Verbesserung der Verkehrssituation in problematischen Zonen.
Durch den flexiblen Einsatz des Fahrzeugs konnte die Gemeinde gezielt gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen vorgehen, die zuvor nur schwer zu kontrollieren waren. Die Präsenz des unauffälligen Autos führte laut Berichten zu einer nachhaltigen Reduzierung der gefahrenen Geschwindigkeiten. Dieser Erfolg hat das Land Salzburg überzeugt, das Konzept auf weitere Gemeinden auszuweiten.
Wie funktioniert das Radarauto?
Das Fahrzeug ist ein ziviles Auto, das von außen kaum als Messfahrzeug zu erkennen ist. Im Inneren ist modernste Radartechnik verbaut, die Geschwindigkeitsmessungen in beide Fahrtrichtungen durchführen kann. Die Bedienung erfolgt durch geschultes Personal, das den Standort auswählt und das System aktiviert.
- Unauffälliges Design: Das Fahrzeug fügt sich nahtlos in den normalen Verkehr ein.
- Moderne Technik: Präzise Messungen und hochauflösende Fotos zur Beweissicherung.
- Flexibler Einsatz: Schnelle Verlegung an neue Standorte innerhalb weniger Minuten.
Finanzielle Regelung stärkt die Gemeinden
Ein zentraler Aspekt des neuen Modells ist die finanzielle Komponente. Das Land Salzburg stellt das Fahrzeug zur Verfügung, doch der Großteil der Einnahmen aus den verhängten Bußgeldern verbleibt bei den Gemeinden, die das Radarauto anfordern und einsetzen. Dieses Modell soll einen Anreiz schaffen, die Verkehrsüberwachung aktiv zur Verbesserung der lokalen Sicherheit zu nutzen.
Einnahmen für die Gemeinschaft
Die Mittel, die durch die Geschwindigkeitskontrollen generiert werden, können von den Gemeinden direkt in weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen investiert werden. Denkbar sind hier beispielsweise der Bau von Zebrastreifen, die Einrichtung von Tempo-30-Zonen oder die Verbesserung der Straßenbeleuchtung.
Die genaue Aufteilung der Einnahmen wird noch festgelegt, aber das Prinzip ist klar: Die Kommunen sollen direkt von der Durchsetzung der Verkehrsregeln auf ihrem Gebiet profitieren. Dies stärkt die kommunale Selbstverwaltung und stellt sicher, dass die Gelder dort ankommen, wo sie zur Erhöhung der Sicherheit beitragen können.
Konsequenzen für Raser bleiben streng
Unabhängig von der neuen Überwachungsmethode bleiben die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Österreich empfindlich. Die Polizei stellt täglich zahlreiche Raser, die nicht nur mit Geldstrafen rechnen müssen.
"Wer die Geschwindigkeit erheblich überschreitet, riskiert nicht nur eine hohe Geldstrafe, sondern auch den Entzug des Führerscheins. In extremen Fällen kann sogar das Fahrzeug beschlagnahmt werden.", so ein Sprecher der Landespolizeidirektion.
Die rechtlichen Konsequenzen sind klar gestaffelt und reichen von einfachen Organmandaten bis hin zu Anzeigen bei der Bezirkshauptmannschaft. Bei besonders schweren Verstößen, sogenanntem "extremem Rasen", ermöglicht das Gesetz seit einiger Zeit die Beschlagnahmung und Versteigerung des Fahrzeugs. Diese Maßnahmen sollen eine klare Botschaft senden: Gefährliches Rasen wird auf Salzburgs Straßen nicht toleriert.





