Die vier landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) im Bundesland Salzburg sind mit insgesamt 1.031 Schülerinnen und Schülern in das neue Schuljahr gestartet. Für 365 Jugendliche markiert dies den Beginn ihrer dreijährigen Ausbildung, was die anhaltend hohe Nachfrage nach praxisorientierten Berufen in der Region unterstreicht.
Die Standorte in Bruck, Tamsweg, Winklhof und Kleßheim bieten eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten, die weit über die klassische Landwirtschaft hinausgehen und auf die Bedürfnisse des modernen Arbeitsmarktes zugeschnitten sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Stabile Schülerzahlen: 1.031 Lernende, davon 365 Erstklässler, besuchen die vier landwirtschaftlichen Fachschulen in Salzburg.
- Hoher Bedarf an Fachkräften: Die regionale Wirtschaft wartet dringend auf die Absolventinnen und Absolventen.
- Erweitertes Bildungsangebot: Neue Ausbildungen wie Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz und Elementarbildung ergänzen das traditionelle Portfolio.
- Geringe Abbruchquote: Die hohe Motivation der Schüler führt zu sehr wenigen vorzeitigen Schulabbrüchen.
- Bildung für Erwachsene: Berufsbegleitende Facharbeiterausbildungen sind ebenfalls stark nachgefragt.
Stabiler Zuspruch sichert Fachkräfte für die Region
Mit dem Beginn des neuen Schuljahres bestätigen die landwirtschaftlichen Fachschulen in Salzburg ihre zentrale Rolle als Ausbildungseinrichtungen. Insgesamt 1.031 junge Menschen haben ihre Ausbildung aufgenommen oder setzen sie fort. Davon sind 365 neu in die dreijährigen Lehrgänge eingestiegen.
Diese konstant hohen Zahlen sind ein positives Signal für die regionale Wirtschaft, die auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen ist. Agrarlandesrat Josef Schwaiger betont die Bedeutung dieser Entwicklung.
„Die frischgebackenen Fachkräfte werden in der regionalen Wirtschaft sehnlichst erwartet“, so Schwaiger. Er verweist darauf, dass die Absolventen entscheidend sind, um die kleinteilige Landwirtschaft in Salzburg für die Zukunft zu sichern.
Investitionen in eine moderne Ausbildung
Um eine zeitgemäße Ausbildung zu gewährleisten, hat das Land Salzburg seit 2008 erheblich in die Modernisierung der Schulstandorte investiert. „Damit haben wir die Voraussetzungen für eine zeitgemäße Ausbildung geschaffen“, erklärt Landesrat Schwaiger.
Die Investitionen flossen in die Infrastruktur, die technische Ausstattung und die Entwicklung neuer Lehrpläne. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern nicht nur theoretisches Wissen, sondern vor allem praktische Fähigkeiten für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu vermitteln.
Zahlen und Fakten zum Schulstart
- Gesamtschülerzahl: 1.031
- Anfänger: 365
- Erwartete Absolventen im Frühjahr: 326
- Erwachsene in Ausbildung: ca. 50
Vielfältige Bildungswege über den Acker hinaus
Die landwirtschaftlichen Fachschulen haben ihr Angebot in den letzten Jahren strategisch erweitert, um den sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Neben den Kernbereichen Landwirtschaft sowie Betriebs- und Haushaltsmanagement wurden neue, zukunftsorientierte Zweige etabliert.
Diese Diversifizierung macht die Schulen für eine breitere Zielgruppe attraktiv und eröffnet den Absolventen vielfältige Karrierewege.
Neue Spezialisierungen im Fokus
Die Erweiterung des Bildungsangebots zeigt sich in mehreren neuen Fachrichtungen, die auf großes Interesse stoßen:
- Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz (PKA): Ein neuer Lehrgang an der LFS Kleßheim, der mit sieben Schülerinnen gestartet ist.
- Elementarbildung: An der LFS Winklhof haben 19 Schülerinnen und Schüler diese Ausbildung begonnen, die auf die Arbeit im frühkindlichen Bildungsbereich vorbereitet.
- Pflegeassistenz: Dieser stark nachgefragte Zweig an der LFS Bruck reagiert auf den hohen Bedarf an qualifiziertem Personal im Gesundheitssektor.
Praxisnähe durch Produktveredelung und Vermarktung
Ein besonderer Schwerpunkt an allen Standorten liegt auf der Produktveredelung und Direktvermarktung. „Damit sollen die zukünftigen Landwirte erlernen, wie sie mit neuen Ideen die Wertschöpfung im eigenen Betrieb erhöhen“, erläutert Landesrat Schwaiger. Erfolgreiche Projekte wie die Metzgereiausbildung, die durch neue Genossenschaften in Tamsweg und Bruck gestärkt wird, zeigen den Erfolg dieses praxisnahen Ansatzes.
Hohe Motivation und geringe Abbruchquote
Ein bemerkenswertes Merkmal der landwirtschaftlichen Fachschulen ist die äußerst geringe Zahl an Schulabbrüchen. LFS-Landesschulinspektor Christoph Faistauer führt dies auf die hohe Begeisterung und Motivation der Jugendlichen zurück.
„Die Jugendlichen sind derart begeistert, dass nur ganz wenige ihre Ausbildung nach der ersten oder zweiten Klasse beenden“, berichtet Faistauer. Dies spricht für die Qualität der Ausbildung und die positive Lernatmosphäre an den Schulen. Im kommenden Frühjahr werden voraussichtlich 326 Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung erfolgreich abschließen.
Soziale Kompetenzen im Internat
Die Schülerheime der Fachschulen sind ebenfalls voll belegt. Das Zusammenleben im Internat spielt eine wichtige Rolle für die persönliche Entwicklung der Jugendlichen. „Das Zusammenleben stärkt die sozialen Kompetenzen und die Persönlichkeit“, betont Faistauer. Die Schüler lernen, Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten und Konflikte zu lösen – Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben von unschätzbarem Wert sind.
Lebenslanges Lernen: Angebote für Erwachsene
Die LFS sind nicht nur Anlaufstellen für Jugendliche. Zunehmend nutzen auch Erwachsene die Möglichkeit, sich beruflich weiterzubilden oder neu zu orientieren. An den Standorten Bruck und Kleßheim beginnen in diesem Jahr rund 50 Erwachsene berufsbegleitend die Facharbeiterausbildung in der Landwirtschaft.
Darüber hinaus ist in Kleßheim die Berufsschule für Gartenbau angesiedelt. Diese bildet jährlich 45 Lehrlinge aus und trägt damit zur Sicherung von Fachkräften in einer weiteren wichtigen Branche bei.
Tage der offenen Tür im Oktober
Für alle Interessierten bieten die vier landwirtschaftlichen Fachschulen im Oktober die Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild von den Ausbildungsmöglichkeiten zu machen. Die Schulen laden zu Tagen der offenen Tür ein, um ihre Räumlichkeiten, Lehrinhalte und Projekte vorzustellen.
- LFS Winklhof: Freitag, 3. Oktober, 11:00 – 16:00 Uhr
- LFS Kleßheim: Freitag, 10. Oktober, 10:00 – 15:00 Uhr
- LFS Bruck: Freitag, 17. Oktober, 10:00 – 16:00 Uhr
- LFS Tamsweg: Samstag, 18. Oktober, 09:00 – 13:00 Uhr
Diese Termine sind eine ideale Gelegenheit für zukünftige Schüler und deren Eltern, direkt mit Lehrkräften und Lernenden ins Gespräch zu kommen und die Atmosphäre der Schulen kennenzulernen.





